Gegner einer Umbenennung befürchten hohe Kosten. In Geschäften liegen Unterschriftenlisten aus

Bad Oldesloe. Vor allem bei Geschäftsleuten in der Hindenburgstraße regt sich Widerstand gegen den Antrag von SPD und Linken für eine Rückbenennung. Sie fürchten, dass eine Änderung des Straßennamens hohe Kosten für sie mit sich bringen würde. In vielen Geschäften liegen Unterschriftenlisten gegen die Rückbenennung aus.

„Hier brennt die Luft“, sagt Optiker Ulrich Mirus. „Je nach Firmengröße rechnen wir mit Kosten von 2000 bis 3000 Euro aufwärts für neues Werbematerial, Visitenkarten, Briefpapier et cetera. Außerdem geht durch die Benachrichtigung von Lieferanten und anderen viel Zeit verloren. Uns geht es nicht um die Bewertung der Person Hindenburg, sondern in erster Linie um die finanziellen Einbußen für den Einzelhandel.“

Auch in Mirus‘ Geschäft liegt eine Unterschriftenliste aus. „Insgesamt haben wir bereits 2500 bis 3000 Unterschriften gegen eine Umbenennung gesammelt“, sagt der Optiker. „Man kann eindeutig ablesen, dass die Mehrheit dagegen ist. Die Initiatoren des Antrags hätten die Stimmung vorher einfangen sollen.“

Johann Jessen, Inhaber von Jessen Fotografie, rechnet im Falle einer Umbenennung mit Kosten von mehr als 5000 Euro. „Wenn es soweit kommt, werde ich versuchen zu klagen“, sagt Jessen. Er denkt sogar an Geschäftsaufgabe: „Solche Ausgaben lohnen sich hier nicht mehr.“

Der Antrag von SPD und Linken sieht vor, dass die Stadt die Kosten für Änderungen von Personalausweisen und Fahrzeugscheine übernimmt. „Diese Gebühren sind lächerlich“, sagt Ulrich Mirus. „Uns machen ganz andere Ausgaben Sorge.“

„Die finanzielle Belastung für die Geschäftsleute soll so gering wie möglich gehalten werden“, sagt Hendrik Holtz (Linke). „In anderen Städten gab es positive Erfahrungen mit Umbenennungen. Nirgendwo hat das dem Gewerbe geschadet.“ Die Sorgen der Kaufleute hält er für übertrieben.