Es gibt Situationen im Leben, die kennen keine Gewinner.

Im Fall des Mischlingsrüden Sammy, der vom Tierheim Großhansdorf an neue Besitzer vermittelt wurde, gibt es gleich drei Verlierer. Da ist Maik Wiedow, dessen Hund an andere Leute abgegeben wurde. Dann sind da Sammys neue Halter, die sich nun fragen müssen, ob sie nicht die moralische Verpflichtung haben, den Hund an seinen ursprünglichen Besitzer zurückzugeben. Und dann ist da noch das Tierheim Großhansdorf, das bei der ganzen Sache sein Gesicht nicht verlieren will. Auch wenn Unterschriften geleistet, Verträge abgeschlossen wurden: In diesem Fall ist selbst auf den zweiten und dritten Blick nicht klar, wer sich richtig verhalten hat.

Hätten die Mitarbeiter des Tierheims die Eigentumsverhältnisse nicht besser aufklären müssen, als sie sahen, dass zwei Eigentümer im Impfpass des Hundes standen? Wäre es nicht zumutbar gewesen, eine Vollmacht von Maik Wiedow zu verlangen? In anderen Tierheimen ist das gängige Praxis. Aber auch Maik Wiedow muss sich fragen lassen, warum er ausgerechnet seiner Ex-Frau die Verantwortung für seinen Hund übertragen hat.

Eine rechtliche Auseinandersetzung wäre nicht im Interesse des Hundes, um den es im Tierschutz in erster Linie gehen sollte. Noch haben alle Seiten die Chance einzulenken, Fehler und Versäumnisse einzuräumen, um doch noch eine einvernehmliche Lösung zu finden.