Mehr als 30 Jahre gab es die AOK-Filialie an der Kirchenstraße in Trittau.

Nun wurde sie geschlossen. Aus „betriebswirtschaftlichen Gründen“, wie der Regionaldirektor der AOK Nord-West, Gunar Schlage, betont. Wie alle Kassen, ist auch die AOK dem Sparzwang unterlegen.

Es ist politisch gewollt, dass die Krankenkassen in einen Wettbewerb miteinander treten. So können Kosten für Arbeitnehmer und -geber gesenkt werden. Doch dadurch sind die Kassen gezwungen, ihre Filialnetze auszudünnen. Sie setzen künftig stärker auf Beratung per Telefon und Internet. Für junge Menschen ist das meist kein Problem: Insbesondere die jüngeren Mitglieder, damit eingeschlossen auch die jüngeren chronisch Erkrankten, sind in der Regel sehr internetaffin. Für ältere Menschen hingegen ist die Versorgung im ländlichen Raum kaum mehr gewährleistet. Sie können sich in der Regel nicht einfach mal so ins Internet einloggen und sich informieren. Viele von ihnen haben kein Auto, um in die nächstgelegene Filiale zum Beispiel nach Ahrensburg zu fahren.

Die AOK-Versicherten in Trittau hatten noch mal Glück. Für sie ist eine gute Lösung gefunden worden – forciert durch eine Unterschriftenaktion der Bewohner: Sie haben deutlich gezeigt, wie wichtig ein Ansprechpartner vor Ort ist. Bürgermeister Oliver Mesch sagte zu Recht, die Älteren dürften nicht auf der Strecke bleiben. Man kann hoffen, dass das Angebot nicht eingespart werden muss.