Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent, hervorragender Kaufkraftindex, sehr gute Position im Ranking der Wirtschaftsstarken: Stormarn ist der Primus unter den Kreisen im Norden.

Entsprechend groß sind die Erwartungen an die Zukunft. Wenn Landrat Klaus Plöger – wie jetzt geschehen – augenzwinkernd anmerkt, Ende kommenden Jahres müsse die Arbeitslosenquote aber bitte bei 3,5 Prozent liegen, ist das dennoch höchstens zur Hälfte als Scherz zu deuten.

Stormarns Wirtschaftsstärke ist kaum noch zu übersehen. Wer noch vor 20 Jahren auf der A 1 fuhr oder auf ein Dorf zusteuerte, sah grüne Idylle. Heute ist sie vielerorts einer Vielzahl an Funktionsbauten gewichen. Und es dürften noch mehr werden. Vom ökologischen wie vom ästhetischen Blickwinkel her betrachtet ist das wenig reizvoll. Aber es ist der Preis für Arbeit, Kaufkraft, gute Infrastruktur.

Und es ist der Lohn für eine erfolgreiche Ansiedlungspolitik. Denn Stormarns Wirtschaftsstärke ist nicht von allein gekommen, und es ist auch nicht von Gott gegeben, dass sie bleibt. Dafür zu sorgen ist die Aufgabe eines guten Wirtschaftsförderers, wie WAS-Chef Norbert Leinius einer ist. Nun hat er seinen Rückzug angekündigt. Wer wird ihm nachfolgen? In der Branche treiben sich auch viele Blender herum. Gerade weil das Wirtschaftsfeld Stormarn momentan so gut bestellt ist, gilt: Wer es nicht richtig zu beackern weiß, kann großen Schaden anrichten. Die Personalie neuer WAS-Chef ist insofern die womöglich wichtigste, die mittelfristig zu lösen ist.