Ob sie sich bei der Kommunalaufsicht des Kreises vor Lachen auf die Schenkel klopfen oder nur den Kopf schütteln, weil die Vorgänge in Stapelfeld einfach so ungewöhnlich sind, weiß man nicht.

Fakt ist aber: So einen Fall haben sie in Bad Oldesloe noch nie bearbeitet.

In Stapelfeld schwelt seit eineinhalb Jahren ein Konflikt zwischen Gemeinde und Bürgern. Es geht um Sportplatzbebauung, Schulneubau sowie einen Sportplatzumbau – und wohl auch um gekränkte Eitelkeiten. Irgendwie hängt alles miteinander zusammen. Aktuell steht der Sportplatz Am Drehbarg im Fokus, der zukunftsfähig gemacht werden soll: unter anderem mit einem Kunstrasenbelag und einer Laufbahn. Das stößt einigen Bürgern übel auf, ein entsprechendes Begehren wurde von der Kommunalaufsicht zugelassen. Es folgte ein Einspruch der Gemeindevertretung. Eine Entscheidung der Behörde steht noch aus. Und jetzt hat auch der Sportverein ein Bürgerbegehren gestartet mit dem Ziel, sich gegen das andere durchzusetzen – das (Bürger)-Chaos in Stapelfeld ist perfekt.

Mitbestimmung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Demokratie. Sie sollte aber nicht darin münden, dass sich Politik und Bürger entfremden und sich alle nur noch gegenseitig in die Pfanne hauen. Was also ist in Stapelfeld falsch gelaufen? Womöglich hätte Politik, also die Entscheider, besser kommunizieren müssen. Nun ist es zu spät. Beim Sportplatz haben die Bürger das letzte Wort. Dieses Beispiel sollte keine Schule machen.