Dass Reinbek wegen seiner schwierigen finanziellen Lage sparen muss, ist verständlich.

Dass auch im Bereich Kultur gespart werden muss, lässt sich auch noch nachvollziehen. Doch die weitgehende Aufgabe des städtischen Theaterbetriebs ist ein Schritt, der eine Tradition beendet und die Stadt trotz großer Einsparungen um einiges ärmer macht.

Das Sachsenwald-Forum ist 1979 – damals noch in öffentlicher Hand – eröffnet worden. Doch bereits zuvor gab es an dieser Stelle das Sachsenwald-Theater, das in einem umgebauten Kino untergebracht war, bis es abbrannte und als Forum neu aufgebaut wurde. Seither war es eine beliebte Bühne für viele Gastspiele.

All dies ist bereits seit vergangenem Jahr, als der Theaterbetrieb eingestellt wurde, Vergangenheit und sorgt nicht unbedingt für eine größere Vielfalt an Kultur in der Stadt und der Region – auch wenn das Schloss nun stärker eingebunden werden soll. Denn die Kapazitäten dort sind begrenzt. Das soll nicht heißen, dass es im Schloss kein gutes oder vielfältiges Programm gibt. Aber für die Kulturschaffenden und das Publikum geht mit dieser Zäsur trotzdem ein Stück Identität verloren.

Der Ausstieg aus dem Sachsenwald-Forum war eine politische Entscheidung, die für viel mehr Unmut und Kritik hätte sorgen müssen angesichts der Folgen. Gerade für die Kulturschaffenden ist Kritisieren aber schwer, weil sie auch abhängig sind.