Selten sind sich Politiker aller Fraktionen so einig über ein Thema wie zurzeit beim Ahrensburger Wohnungsbau.

Allen ist klar, dass Stormarns größte Stadt mehr Wohnraum benötigt, den sich auch Menschen mit durchschnittlichem Einkommen leisten können, damit die soziale Mischung stimmt. Ein Konzept ist gefragt, das Ahrensburg zum attraktiven Wohnort auch für Familien mit Kindern, für Studenten und Alte mit eher bescheidener Rente macht.

Die neueste Initiative der CDU ist also zu begrüßen. Die Fraktion schlägt vor, auf drei freien Grundstücken Wohnungsbau mit Mietpreisbindung anzustreben. Mehr als 100 Wohneinheiten könnten so entstehen.

Ein Vorschlag, dem die anderen Parteien im Großen und Ganzen zustimmen können. Damit enden die Gemeinsamkeiten, denn die Initiative wird bereits als „Nebelkerze“ verspottet, die verdecken soll, dass insbesondere die CDU-Fraktion bislang nicht sehr aktiv in Sachen sozialer Wohnungsbau war. Tatsächlich sind gut 100 Wohnungen für eine 32.000-Einwohner-Stadt eher marginal.

Wie einig sich die Fraktionen über die Mittel sind, mit denen ehrgeizigere Ziele zu erreichen sind, muss sich bald zeigen – zum Beispiel bei der Diskussion über eine 30-Prozent-Quote für Wohnungen mit Sozialbindung, die von der Wählergemeinschaft angeregt wurde. Denn Stadtentwicklungspolitik sollte nicht allein vom Markt bestimmt werden.