Kaufleute stellen sich so der Konkurrenz durch Online-Shops

Bargteheide . Bargteheider Einzelhändler wollen der immer stärker werdenden Konkurrenz durch den Online-Handel entgegenwirken, indem sie ihrerseits ihre Internetpräsenz ausbauen – ohne dabei selbst zu Online-Händlern zu werden. Auch mit Smartphone-Apps möchten sie sich dem Wettbewerb stellen. Das beschlossen circa 30 Einzelhändler am Mittwoch beim Bargteheider Unternehmerfrühstück.

Sie alle kennen das Problem: Wer heutzutage Einkäufe zu erledigen hat, muss nicht mehr zwingend aus dem Haus gehen. Einen virtuellen Warenkorb im Internet zu füllen und die Ware ein paar Tage später direkt geliefert zu bekommen geht schneller und ist weder zeitaufwendig noch ermüdend. Das kann für Einzelhändler zum Problem werden. „Heutzutage sind Einzelhändler gezwungen sich mit Unternehmen zu messen die im Internet sehr präsent sind“, sagt auch Bargteheides Bürgermeister Henning Görtz.

Er hält es für falsch, dem Konkurrenzkampf aus dem Weg zu gehen. Man müsse sich dem Wettbewerb stellen. Auch der Ehrengast beim Unternehmerfrühstück, Uwe Seidel, ist dieser Meinung. „Jeder vierte Euro geht in den Online-Handel. Das sind in Deutschland in diesem Jahr circa 50 Milliarden Euro“, sagt der Geschäftführer einer Unternehmensberatung. „Auch Händler aus Kleinstädten müssen sich diesem Trend anpassen.“ Dabei rät Seidel Einzelhändlern gar nicht unbedingt zu der Einführung eigener Online-Shops, sondern einfach zu einer höheren Präsenz im Netz. Für Kunden sollten im Internet auf jeden Fall das Angebot der Händler sowie die Öffnungszeiten der Läden recherchierbar sein, sagt er. Ein Internetauftritt sei heutzutage für jeden Einzelhändler ein „Pflichtprogramm“. Dabei müsse die Internetseite laut Seidel nicht nur am Computer, sondern auch auf dem Smartphone gut zu lesen sein.

Des Weiteren schlägt er die Entwicklung einer Bargteheide-App vor. Durch die sollen die Innenstadt und die dort ansässigen Einzelhändler stärker in den Fokus gerückt werden. Vor allem an die junge Generation richte sich die App.

Erste Schritte in die richtige Richtung sind bereits gemacht. Seit acht Wochen gibt es einen Facebook-Auftritt des Rings Bargteheider Kaufleute (RBK), der es inzwischen auf 133 „gefällt mir“-Klicks bringt.

Für die Beteiligten war das 4.Frühstück der Stadt ein Erfolg. Im Frühjahr möchten sie sich erneut zusammenfinden, um die vielen Vorschläge konkret umzusetzen. Bürgermeister Henning Görtz: „Der Anstoß ist gegeben, die zweite Runde vereinbart.“