Wir müssen uns dem Trend anpassen: Was beim Bargteheider Unternehmerfrühstück als Parole ausgegeben wurde, war früher das Schlimmste.

Es galt, gegen den Strom zu schwimmen. So die Lehre der 68er-Generation, soziale Hierarchien infrage zu stellen. So die Botschaft aus politisch dunklen Zeiten, nicht unselig im Gleichschritt zu marschieren. In der schönen neuen globalisierten Welt der Wirtschaft ist der Weg gegen den Trend offenbar versperrt.

Die Entwicklung, so die Einschätzung der Bargteheider Einzelhändler – die damit sicher nicht allein stehen – sei nicht mehr aufzuhalten. Man müsse sich dem Online-Handel stellen, in den deutschlandweit inzwischen jeder vierte Euro fließt. Die Kaufleute wollen daher ihre Internetpräsenz stärken, um sich am Markt zu behaupten.

Damit gehen sie keineswegs nur mit dem Trend. Sie halten zugleich dem von Umsatz getriebenen und oft von schwierigen Arbeitsbedingungen gekennzeichneten Online-Handel ein Alternativmodell entgegen: den Kauf vor Ort, das Gespräch und damit ein Stück lebendige Stadt, in der sich Menschen begegnen und sich nicht nur mit einem Klick Ware ins Haus holen. Dieses Modell funktioniert aber nur, wenn der Kunde mitmacht.

Sich über eine intensive Beratung beim Einzelhandel zu freuen, mit einem Dankeschön zu bezahlen und dann möglichst billig bei einem Handelsriesen online zu bestellen kann auf Dauer nicht gut gehen.