Einen Tag lang hat die Musical-Welt ihr Augenmerk auf Ahrensburg gerichtet.

Dort – und nicht etwa in Hamburg oder Berlin – ist den Großen der Branche mit den ersten deutschen 24-Stunden-Musicals eine echte Premiere gelungen. Das hat sich bis nach New York herumgesprochen, die Macher der aus Manhattan bekannten The 24 Hour Plays sind angereist.

Die Schlossstadt, aus der Perspektive der großen Musical-Metropolen betrachtet tiefste Provinz, hat dabei eine blendende Figur gemacht.

Das verdeutlicht zweierlei. Erstens: Ahrensburg hat das Zeug zur Gastgeberin auch auf internationalem Parkett. Sie spielt diese Karte nur viel zu selten aus. Insbesondere die Angst vor Kosten ist heutzutage ein gutes Totschlagargument, um eine öffentliche Diskussion über mögliche Vorhaben schon im Keim zu ersticken.

Stark ist Ahrensburg hingegen immer dann, wenn die Wirtschaft im Spiel ist. Oder das Ehrenamt. Beide gemeinsam haben auch die 24-Stunden-Musicals befördert. Vielleicht ist dieses Zusammenspiel geeignet, weiteren Projekten den Weg zu ebnen. Womöglich wird so eines Tages sogar etwas ganz Großes, eine Gartenschau zum Beispiel, möglich.

Zweitens: Ahrensburg verträgt offenbar weitere kulturelle Höhepunkte jenseits der großartigen, bewährten und beliebten bestehenden Angebote. Als Ergänzung, nicht als Konkurrenz.

Die Welt ist bereit, dann und wann auf Ahrensburg zu schauen. Aber dazu muss auch die Stadt bereit sein.