Wer kennt das nicht? Man steht am Supermarkt an der Kasse, und weil man die Salatgurke oder die Äpfel ja nicht einzeln mit sich herumtragen möchte, greift man schnell zu einer Plastiktüte.

Am liebsten zu den kleinen durchsichtigen, denn die kosten ja nichts. Dass sich die Tüten in der heimischen Küchenschublade bereits stapeln, ist zwar lästig, ändert aber nichts daran, dass die Einkäufe ja irgendwie transportiert werden müssen. Selbst umweltbewussten Mitbürgern sind solche Situationen wohl nicht fremd.

Dabei ist es doch so einfach, sie zu vermeiden, wenn man vorher daran denkt, eine geeignete Tragemöglichkeit mitzubringen. Jeder hat zu Hause schließlich irgendwelche Stoffbeutel oder alte Tüten herumliegen, die auch beim wiederholten Gebrauch hervorragende Dienste leisten.

Es braucht die Bereitschaft jedes Einzelnen, um dem übermäßigen Verbrauch von 65 Tüten pro Kopf jährlich zu reduzieren. Deutschlandweit werden jeden Minute rund 10.000 Plastiktüten verteilt. Allein dadurch fallen rund 100.000 Tonnen Müll pro Jahr an. Nicht mal jede zehnte Tüte wird recycelt.

Dass die Reinfelder Politiker das Problem angehen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Stadt kann Vorreiter sein – in Stormarn und auch darüber hinaus. Der freiwillige Verzicht wäre ein gutes Signal. Anderenfalls bliebe nur eine deutliche Preiserhöhung. So verbrauchen die Iren, bei denen eine Tüte 44 Cent kostet, im Jahr nur noch acht Exemplare.