Dirk Helms, einer der beiden Kreisverbandssprecher der AfD, ist von seinem Amt zurück- und aus der Partei ausgetreten.

War’s das? Nein, für die AfD dürfte die Angelegenheit noch nicht erledigt sein. Denn nicht nur Helms, sondern auch sein Parteifreund und Ex-Vorstandskollege Harald Redemann hat sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, als er dem Abendblatt gegenüber über die Nürnberger Prozesse sagte: „Ich meine auch, dass in Nürnberg nicht absolutes Recht gesprochen wurde.“ Solche Aussagen sind unerträglich, sie fallen in eine ähnliche Kategorie wie die des Dirk Helms.

Doch der Landesverbandssprecher Jürgen Joost sieht in Redemanns Aussagen keinerlei Grund, Konsequenzen zu ziehen. Stattdessen nimmt auch er in Schutz und relativiert, wie es so oft in dieser Partei der Fall ist, wenn rechtsradikale Mitglieder entlarvt werden beziehungsweise sich selbst entlarvt haben.

Die Stormarner AfD muss jetzt reagieren und zeigen, dass sie rechtsextremistische Positionen in ihren Reihen nicht duldet. Solche sprachlichen Entgleisungen entblößen doch einen faschistischen Kern, der mit keiner Relativierung wiedergutzumachen ist. Für Redemann muss es Konsequenzen geben. Aus Respekt vor den Opfern des Nationalsozialismus sowie vor deren Angehörigen wäre das nicht nur geboten, sondern auch die einzig akzeptable Reaktion. Eine Alternative gibt es da auch für die AfD nicht.