Der schleswig-holsteinische SPD-Landtagsabgeordnete Martin Habersaat hat sich aus der Affäre gezogen – und Landrat sowie fünf Bürgermeister eiskalt auflaufen lassen.

Den Termin für die Pressekonferenz in Glinde, bei der es um das umstrittene und viel kritisierte Finanzausgleichsgesetz (FAG) gehen sollte, hatte er angeblich gar nicht auf dem Schirm, er soll untergegangen sein.

Damit sendet Habersaat ein despektierliches Signal an den Kreis. Nicht nur die Verwaltungschefs und Kommunalpolitiker haben allen Grund, wütend zu sein. Auch gegenüber den Bürgern, die die Zusatzlast durch das FAG nicht zuletzt durch Steuererhöhungen tragen würden, ist das Verhalten Habersaats einfach respektlos und gleichgültig.

Stormarn würde durch die Neuregelung zu den großen Verlierern zählen. Habersaat weiß das, und doch will er dem neuen FAG zustimmen. Er begründet seine Haltung mit der Verantwortung für das ganze Land. Das ist auch in Ordnung. Trotzdem muss er sich der Diskussion in seinem Wahlkreis stellen – und auch Gegenwind dabei ertragen können. Der Kritik an seiner Person, die sich aus seiner Position in der Sache speist, wollte er sich aber anscheinend nicht stellen.

Verantwortung für das ganze Land? Schön und gut. Aber auch seinem Wahlkreis gegenüber hat Habersaat eine Verantwortung. Das Land hätte übrigens nichts davon, wenn Unternehmer wegen höherer Steuern abwanderten. Beim nächsten Termin muss Habersaat liefern.