Gute Nachrichten bergen zuweilen auch schlechte Botschaften in sich.

Ein solches Paradox ist die an sich erfreuliche Eröffnung zweier Ausgabestellen der Ahrensburger Tafel in Ammersbek und (demnächst) in Großhansdorf. Beide Gemeinden heißen die neuen Einrichtungen willkommen und unterstützen sie, indem sie Ladenlokale für sie anmieten. Dass sie sich derart ideell und finanziell engagieren, ist ein wichtiges Signal.

Die Kehrseite des Ganzen ist der offensichtliche Bedarf an zusätzlichen Ausgabestellen. Die Zahl der Bedürftigen ist so sehr gewachsen, dass die Ahrensburger Tafel den Andrang nicht mehr bewältigen konnte. Viele der Empfänger kamen aus Ammersbek und Großhansdorf. Armut nimmt zu.

Alarmierend ist der Grund für den raschen Zuwachs. „Inzwischen sind etwa 50 Prozent der Bedürftigen Asylbewerber“, sagt Johannes Kelp, Erster Vorsitzender des Vereins Ahrensburger Tafel. Das Problem ist also kein lokales oder regionales, sondern ein weltweites. Bislang schienen die Kriege in Syrien, im Irak, in der Ukraine und die Flüchtlingsfrage fern zu sein, mit rasch zunehmenden Strömen von Asylbewerbern rücken sie immer dichter an uns heran. Die Diskussionen um Wohnraum für Flüchtlinge waren nur Vorboten.

Die Eröffnung von neuen Ausgabestellen der Tafel in Ammersbek und Großhansdorf zeigt, dass die Zeiten härter werden – für uns alle. Auch das ist Globalisierung.