Es gehe nicht um die Person Renate Mascher. Und es gehe nicht um das Thema Windkraft.

So haben es CDU, SPD und Grüne in Bargteheide immer wieder betont. Es gehe um den Führungsstil der WfB-Stadtvertreterin, mit dem sie den Bauausschuss handlungsunfähig gemacht habe. Nun ist die Vorsitzende abgewählt. Freude darüber will nicht aufkommen. Vermutlich weil zu befürchten ist, dass das Problem damit nicht gelöst ist.

Wie schwierig es ist, eine Sitzung mit hochemotionalisierten Zuhörern zu leiten, zeigte paradoxerweise die Stadtvertretersitzung, auf deren Tagesordnung die Abwahl Maschers stand. Auch hier verschafften sich die Bürger ungefragt das Wort, johlten und ließen auch schon mal die Unterstellung vom Stapel, beim Windpark solle gemauschelt werden. Noch nie hatte die Bürgervorsteherin so oft auf die Klingel gedrückt, um das Publikum zur Ordnung zu rufen. Sie musste vorführen, dass es einen Führungsstil gibt, der einen geordneten Ablauf ermöglicht. Sie hat es gut gemacht. Aber wie hätte sie in den Windpark-Debatten im Bauausschuss reagiert?

Es geht in der Tat nicht um die Person Mascher. Es geht um die Frage: Wie kann Bürgerbeteiligung gelingen? Ernst genommen, stellt sie für beide Seiten oft eine Überforderung da: Die Stadtvertreter sind keine Mediatoren. Und die wütenden oder von Angst geprägten Bürger haben die politischen Spielregeln nicht im Blick. Demokratie ist eine Herausforderung. Die Abwahl gehört dazu, aber ohne eine persönliche Schmach und eine politische Schlappe daraus zu machen.