Manchmal bereitet einem das, was man am meisten schätzt, auch die größten Sorgen.

Von den Einwohnern und Besuchern wird er geliebt und als Namens- und Identitätsgeber geehrt. Der Gemeinde bereitet der Großensee in jüngster Zeit aber auch viele Probleme, zumindest einigen Aufwand. Eines dieser Probleme ist jetzt vorerst gelöst: Der Pachtvertrag mit Felix Schickler für das Restaurant Strandtheke wird nach Jahren des Streits aufgelöst. Für Großensee heißt das erst einmal, dass die Gemeinde zahlen muss: Gerichtskosten, Anwaltskosten, eventuell eine Renovierung.

Dennoch ist es gut, dass das mindestens schwierige Vertragsverhältnis aufgelöst wird. Der Zeitpunkt ist günstig: Gerade will Hamburg den See verkaufen. Die Gemeinde kann jetzt entscheiden, was sie wirklich für ihr Herzstück will. Was soll aus See, Freibad und Restaurant als Ganzes werden? Das Konzept, das Felix Schickler damals für die Strandtheke vorlegte, fand in der Politik großen Anklang. Aber offenbar hat es nicht zu Großensee gepasst, zumindest seine Ausführung nicht. Vielleicht hat man sich damals aber auch nicht genug Zeit genommen, um mögliche Alternativen zu prüfen.

Jetzt ist für Großensee die Zeit gekommen, sich neu zu orientieren. Mit den richtigen Ideen – und vor allem der richtigen Ausführung derer – hat die Gemeinde durch die eigentlich problematische Situation die Möglichkeit, aus dem derzeitigen Sorgenkind das Potenzial zu schöpfen, das es tatsächlich hat.