Wer etwas verändern und bewegen möchte, der erntet auch mal Kritik.

Diese Binsenweisheit kennen Stormarns Kommunalpolitiker auf der einen und die Bürgermeister auf der anderen Seite allzu gut. Auch Gerhard Horn, der zwölf Jahre Verwaltungschef von Reinfeld war, ist mit seinen Vorhaben nicht immer auf Gegenliebe gestoßen. Dennoch hat er einiges für die Stadt erreicht. Das brachten Stadtverordnete zum Abschied noch einmal klar zum Ausdruck.

Nur einer tanzte aus dieser Reihe. Manfred Schönbohm von der Wählerinitiative Reinfeld (WIR) konnte es sich nicht verkneifen, zwischen lobenden Worten reichlich Kritik zu äußern. „Ich möchte heute nicht darauf eingehen, dass ...“ hob er an. Es folgte eine Aufzählung von Differenzen zwischen ihm und dem scheidenden Bürgermeister. Dann erinnerte Schönbohm noch einmal daran, dass Hunderte Bürger ins Rathaus gekommen waren, um gegen einen Supermarkt zu protestieren. Aber auch davon wollte er eigentlich gar nicht sprechen.

„Sie können nicht ein Abschiedsgeschenk erwarten“, stellte der Sprecher der Wählergemeinschaft klar. Und weiter: „Bevor hier Legenden entstehen, möchte ich sagen, dass Horn nicht erneut zur Wahl angetreten ist, weil ihm die Mehrheit fehlte.“

Solche Behauptungen sind bei einer Abschiedsfeier fehl am Platz. Horns Nachfolger muss auch an einem wertschätzenden Umgang zwischen Rathaus und Politik arbeiten.