Es ist ein Treppenwitz der Oststeinbeker Fußballgeschichte, dass ausgerechnet Stefan Kohfahl die A-Jugend des Vereins abmelden will und damit für den nächsten Tiefpunkt beim OSV sorgt.

Jener Stefan Kohfahl, der zehn Jahre alle Fäden in der Hand hielt, das Herrenteam in die Oberliga führte und zwischendurch auch den Jugendförderverein trainierte.

Mohet Wadhwa hat nun als Ligatrainer hingeschmissen und der Abteilung einen Genickbruch diagnostiziert. Die Abmeldung der Herrenmannschaft im Juni war ein Resultat von Dilettantismus allerorten: in der Spartenleitung, beim Vereinsvorstand und beim Verband. Beim aktuellen Fall um den JFV ist die Lage komplizierter. Fakt ist, dass es zwischen Kohfahl und dem OSV-Vorsitzenden Hans-Helmuth Luther Streit um Geld gibt. Warum der nicht mehr beizulegen ist, weiß höchstens einer von beiden.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, zumal der OSV in der Amateurfußballszene schon lange unbeliebt ist. Eines sollten aber auch die Gegner des OSV nicht vergessen: Am Meessen wurde jahrelang ausgezeichnete Sozialarbeit geleistet. Junge Fußballer aus den angrenzenden Hamburger Stadtteilen, die bei anderen Clubs für Probleme sorgten oder als solche behandelt wurden, zeigten sich in Oststeinbek höflich und loyal. Für diese Spieler ist das Aus des Oststeinbeker Leistungsfußballs ein Schlag ins Gesicht – hier ist keine Schadenfreude angebracht.