„Der Autofahrer ist selbstständig“, sagt Hans-Jürgen Zimmermann von der Verkehrsaufsicht des Kreises Stormarn.

Deshalb würden nur dort Schilder aufgestellt, wo es wirklich notwendig sei. In der Konsequenz heißt das, dass der Kreis einige Schilder aus dem Verkehr zieht, weil sie, wie in Großensee, gegen Paragraf 45 der StVO verstoßen.

Aber gibt es wirklich zu viele Verkehrsschilder? Darüber lässt sich sicher streiten, und ganz pauschal wird sich diese Frage auch nicht beantworten lassen. Vielmehr kommt es auf den Einzelfall an: Ein Schild, das kurz hinter einem Ortseingang mehreren Jahrzehnten darauf hinweist, dass dort vermehrt Kinder unterwegs sind, stört nicht – selbst wenn es eine Fußgängerampel in der Nähe gibt. Im Gegenteil: Doppelt schützt die Kinder in diesem Fall besser. Und auf einer Strecke von 200 Metern das Tempo zu drosseln sollte drin sein. Der fließende Verkehr kommt dadurch bestimmt nicht zum Erliegen.

Zimmermann hat recht, dass Autofahrer selbstständig sind. Und er verweist zu Recht darauf, dass Schilder wie das vor dem Großenseer Kindergarten nicht mehr den geltenden Vorschriften entsprechen. Undenkbar wäre insofern, eines neu aufzustellen. Wo ein bestehendes niemanden stört, sollte der Kreis aber ruhig mal ein Auge zudrücken.

Apropos Selbstständigkeit: Das Beispiel Großensee zeigt auch, dass sich viele Autofahrer nicht an Tempolimits halten. Hier sollte der Kreis ansetzen.