Diskussion um Sportplatz-Bebauung endet mit Überraschung

Stapelfeld. Die umstrittene Sportplatzbebauung in Stapelfeld könnte schon bald eine neue Wendung nehmen. Nachdem der Schulverband bei seiner jüngsten Sitzung eine Stellungnahme zum Bebauungsplan für das Areal neben der Grundschule am Von-Eichendorff-Weg erarbeitet hatte, ergab sich spontan eine Grundsatzdiskussion über den Standort der Schule.

Angestoßen hatte dies Olaf Beber, Bürgermeister von Brunsbek und Mitglied im Schulverband. Ein anderes Verbandsmitglied hatte zuvor gefragt, ob die Schule an dem jetzigen Standort überhaupt noch gewollt sei. Hintergrund der Anmerkung war die Diskussion um eine mögliche Bestandsgefährdung der Schule aufgrund der geplanten Wohnbebauung.

In einem Gedankenspiel sagte Beber vorher, dass die Gemeinden im Schulverband bis 2030 weiter wachsen werden. Sein Fazit: „Wir werden wahrscheinlich mehr Kinder als jetzt haben.“ Deshalb könne man auch über einen Neubau der Grundschule nachdenken. Überrascht zeigten sich sowohl die Mitglieder des Schulverbands als auch die anwesenden Einwohner. Mit solch einer Idee hatte niemand gerechnet.

„Das war neu. Wir hatten über solch eine Möglichkeit bisher nicht gesprochen. Die Diskussion hat sich spontan ergeben“, sagt Christian Schmidt, Vorsitzender des Schulverbands. „Ich gehe aber davon aus, dass der Entwicklungstrend unserer Einwohner- und Schülerzahlen positiv ist. Stormarn zieht viele Leute aus Hamburg an.“ Schmidt klingt nicht abgeneigt. Er betont aber, dass abgewogen werden müsse.

Klaus Fechner, sein Stellvertreter, sagt: „Ich habe noch keine Haltung dazu. Wir müssen Kindern die besten Bedingungen bieten. Ich habe allerdings keine rechte Vorstellung, wo die neue Schule gebaut werden sollte.“ Bauflächen seien rar in Stapelfeld. Dass die Schule in Stapelfeld stehen sollte, ist für Fechner indes die vernünftigste Entscheidung, da es dort die meisten Kinder gebe. So weit möchte Beber noch nicht denken: „Wir müssen erst einmal die Frage beantworten, ob ein Neubau sinnvoll wäre. Dann können wir über das Wo nachdenken.“

Beber führt sein Gedankenspiel weiter aus: „Mit einem Neubau der Schule würde sich die Frage um eine Bestandsgefährdung durch die Wohnbebauung auf dem benachbarten Sportplatz auch erübrigen.“ Seit mehr als einem Jahr streiten Gemeinde, Schulverband und Einwohner nun schon um das Bauprojekt (wir berichteten).

Das alte Gebäude müsste in den nächsten Jahren saniert werden

Die Schule werde unattraktiv für die künftigen Bewohner Stapelfelds, lautete ein Argument des Schulverbands in der Vergangenheit. Das griff Beber erneut auf, um für einen Neubau der Schule zu argumentieren. „Die Wohnbebauung auf dem Sportplatz schiebt in diesem Sinne vielleicht eine positive Entwicklung für die Schule an.“ Die Grundschule sei zudem sanierungsbedürftig. „Wir sollten überlegen, ob sich ein Neubau nicht mehr lohnt.“ Zudem, fügt Beber an, würde ein Neubau an einem anderen Standort mehr Platz für Wohnbebauung am Von-Eichendorff-Weg schaffen und somit auch Geld in die Gemeindekasse spülen.

Der Schulverband möchte nun der Diskussion über diese Idee mehr Raum geben. „In der nächsten Sitzung werden wir das Thema abwägen“, sagt Schmidt. Bis dahin sollen Daten gesammelt werden – etwa über Schülerzahlen, Altersstruktur sowie Landes- und Schulentwicklung –, auf deren Basis eine Beurteilung möglich ist. „Momentan befinden wir uns in der Meinungsbildung. Wir wissen noch überhaupt nicht wie realistisch das ist.“