Nicht nur fordern, sondern Eigeninitiative ergreifen.

Dieses Motto hat sich der klamme TSV Glinde auf die Fahnen geschrieben. Der Verein will für seine 400 Fußballer einen Kunstrasenplatz bauen und besticht dabei durch Kreativität, um den Eigenanteil in Höhe von 160.000 Euro aufzubringen. Erst die Rasenpatenaktion, die reichlich Geld in die Kasse gespült hat, nach den Sommerferien das Sticker-Album und im September der Tag des Kunstrasens mit einem Einlagespiel der HSV-Altliga: Die Verantwortlichen lassen nichts unversucht, damit die Mitglieder der Fußball-Sparte, darunter 240 Kinder und Jugendliche, demnächst ganzjährig an der frischen Luft kicken können. Das verdient Respekt.

Wäre da bloß nicht dieses folgenschwere Eigentor Anfang der 90er-Jahre gewesen, als sich der Verein mit dem Bau eines Hotels und des Tanzsportzentrums übernahm. Es hätte jetzt alles so einfach werden können. Ist es aber nicht (ganz). Immerhin hat der TSV einen klugen Doppelpass mit Verwaltung und Politik gespielt. Zwei Drittel der Baukosten sind durch die Stadt gesichert.

Dass trotz erhöhter Spartenbeiträge um knapp 50 Prozent die Zahl der im TSV organisierten Fußballer nicht weniger wird, zeigt, wie geschlossen die Sportler zusammenstehen und ihr Ziel beharrlich verfolgen. Sie unterstützen das Aufbauspiel der Vereinsführung, Querschläger gibt es keine. Auch deshalb wäre es allen zu gönnen, wenn dem TSV ein Volltreffer gelänge: mit dem Bau eines Kunstrasens.