Planung ist toll. Sie kann das Arbeiten erleichtern. Sie muss es aber nicht.

Im schlimmsten Fall macht Planung vielen Menschen viel Arbeit und liefert am Ende Ergebnisse, die schon bald wieder im hintersten Ordner des Computers verschwinden – um nach Jahren für den nächsten Plan wieder hervorgeholt zu werden.

Der neue Schulentwicklungsplan des Kreises Stormarn verwendet eineinhalb Jahre alte Daten. Sie sind bei Veröffentlichung von der Wirklichkeit überholt. Es mutet schon absurd an, wenn die Schülerzahlen für das laufende Jahr 2013/2014, das in wenigen Wochen zu Ende geht, nur geschätzt sind. Und warum werden Neubaugebiete, die erfahrungsgemäß viele Familien mit Kindern anziehen, ganz ausgeblendet?

Erstaunlich ist auch, dass die Schülerzahlen in Stormarn ähnlich stark sinken sollen wie in Ostholstein, Dithmarschen oder Nordfriesland. Alles Kreise, deren Einwohnerzahl im Gegensatz zu Stormarn in den nächsten Jahrzehnten drastisch abnimmt. Entsprechend fallen die Kommentare aus Ahrensburg, Bargteheide und Großhansdorf, aber auch Barsbüttel und Trittau aus: Überall werden die Schüler-Prognosezahlen des Kreises als viel zu niedrig angesehen.

Die Städte und die anderen Schulträger sind dicht dran an der Entwicklung, erstellen auch eigene Schulentwicklungspläne. Vielleicht sollte der Kreis nicht erst einen Plan machen und dann Stellungnahmen einfordern, sondern das Verfahren einfach umkehren.