Markant und Aldi kommen. Ab Herbst wird auf dem Schützenplatz gebaut. Was mit der Meierei passiert, ist noch offen

Trittau. Im Herbst sollen die Bauarbeiten für den neuen Markant-Supermarkt auf dem Gelände des alten Schützenplatzes in Trittau beginnen. Nach jahrelanger Planung, Unstimmigkeiten mit den Schützen sowie einem Gerichtsverfahren, das den Bebauungsplan infrage stellte, kann der Investor jetzt die Pläne für den Supermarkt vorstellen. Christian Lahrtz, Geschäftsführer von Famila: „Wir sind froh, dass wir jetzt endlich loslegen können.“ Lahrtz wird künftig auch als Geschäftsführer von Markant tätig sein. Etwa neun Millionen Euro investiert die Firma Bartels-Langness, zu der Famila und Markant gehören, in das Projekt. Dazu gehört nicht nur der Neubau des Marktes. Die Erschließung des Gebietes mit Straßenbeleuchtung, die Zuwegung zum Schwimmbad sowie den Ausbau der Straße Zur Mühlau muss die Firma ebenfalls bezahlen. Das ist die Vereinbarung mit der Gemeinde.

35 bis 40 Arbeitsplätze sollen durch den Markant-Markt entstehen

Noch vor Weihnachten 2015 sollen die Märkte Markant und Aldi ihre Türen öffnen, so Lahrtz. Auf einer Fläche von 1600 Quadratmetern werde Markant mit einem Bäcker im Eingangsbereich und mehreren Bedientheken entstehen. Der Geschäftsführer beschreibt das Konzept so: „Es ist ein Famila in klein.“ Nur das große Angebot der Nonfood-Artikel fehle. Das Geschäft soll mit Glas und Aluminium gestaltet und verklinkert werden. Lahrtz: „Es wird dem Trittauer Famila von außen ähneln.“ Dass direkt gegenüber eine Aldi-Filiale mit 1100 Quadratmetern Fläche entsteht, begrüßt Lahrtz. „Wir kooperieren oft mit Aldi. Und Umfragen zeigen, dass unsere Kunden auch dort einkaufen.“

Etwa 150 Parkplätze werden auf dem Gelände entstehen. Lahrtz: „Diese sind aber nur für die Kunden gedacht, nicht für die Besucher des Freibades.“ Wie genau das kontrolliert werden soll, sei noch nicht ganz klar. Möglicherweise wird die Parkzeit entsprechend eingeschränkt. 35 bis 40 Arbeitsplätze will Lahrtz durch den Neubau schaffen. Da der Aldi von der Vorburgstraße nur umziehe, blieben die Arbeitsplätze einfach erhalten. Und der Famila-Markt an der Nikolaus-Otto-Straße? Lahrtz: „Der bleibt so wie er ist bestehen.“

Im ersten Bauabschnitt soll der neue Schützenplatz entstehen und die Straße Zur Mühlau ausgebaut werden. „Wir wollen damit im Frühjahr 2015 fertig sein“, so Lahrtz. Im Anschluss soll mit dem Bau des Supermarktes begonnen werden. So ist es mit der Gemeinde Trittau vereinbart. „Das Schützenfest wird in altbekannter Form gefeiert“, versichert der Geschäftsführer.

Nur eine Sache macht Lahrtz derzeit noch Sorgen. Die Trittauer Firma Süllau, Inhaber des Edeka-Marktes, hat das Meierei-Grundstück gekauft und würde dort gern einen weiteren Supermarkt bauen. Das wollen die Investoren des Markant-Marktes nicht. „Wir vertrauen darauf, dass die Politik hier keinen weiteren großflächigen Lebensmitteleinzelhandel zulässt.“ Lahrtz ist sich sicher: Mit einem Umzug des Edeka-Marktes wäre der Süden Trittaus unterversorgt. „Es gibt viele sinnvolle Möglichkeiten, das Angebot in Trittau abzurunden. Aber noch mehr Lebensmittel hier anzubieten, wäre Wahnsinn.“

Doch Günter Süllau, Geschäftsführer von Edeka Süllau, hält an seinen Plänen fest. Das Grundstück hat er bereits Anfang 2013 gekauft. Süllau: „Die alte Meierei ist ein sehr schönes Grundstück und wir wollen mit dem Edeka dorthin umziehen.“ Der Konkurrenz und dem Wettbewerb müsse sich jeder stellen. Das schrecke ihn nicht ab. Das geplante Gebäude soll neben dem Supermarkt 20 bis 30 barrierefreie Wohnungen beherbergen.

Doch noch ist der Plan Süllaus nicht mehr als ein Wunsch. Auf dem entsprechenden Bebauungsplan liegt bis zum 30. Juni eine Veränderungssperre. „Derzeit werden Gutachten erstellt, die die Verträglichkeit eines weiteren Supermarktes auf dem Meierei-Gelände prüfen“, erklärt Stefan Schröter vom Fachdienst Planung und Umwelt. Passt ein weiterer Supermarkt ins Ortszentrum und ist er sinnvoll? Bis zur Sitzung des Planungsausschusses Anfang Juli sollen diese Fragen geklärt werden. Schröter: „Dann sollen die Gemeindevertreter über das Thema entscheiden.“

Gemeindevertreter sahen den Umzug Edekas schon 2013 kritisch

Die Trittauer Politiker machten schon 2013 deutlich, dass sie eine Umsiedlung des Edeka-Marktes auf das Gelände der Meierei mit gemischten Gefühlen sehen. Einen „ruinösen Wettkampf“ beispielsweise fürchtete Michael Amann von der Bürgergemeinschaft Trittau (BGT). Die Fraktionsvorsitzende der SPD Trittau, Claudia Ludwig, gab zu Bedenken, dass mit einem Umzug des Edeka-Marktes die Versorgung in Trittaus Süden nicht mehr ausreichend gewährleistet sein könnte. Daran glaubt Süllau nicht, schließlich wäre eine mögliche neue Filiale nur 400 Meter von der Bestehenden entfernt.