Bürgermeister für Ammersbek, Bargteheide, Reinbek und Reinfeld stehen fest. In Trittau gibt es eine Stichwahl

Ahrensburg. Vier von fünf Bürgermeisterwahlen in Stormarn sind entschieden. Im ersten Anlauf sicherten sich Björn Warmer (Reinbek), Heiko Gerstmann (Reinfeld), Horst Ansén (Ammersbek) und Henning Görtz (Bargteheide) die absolute Mehrheit. In Trittau bekamen unter sechs Kandidaten Oliver Mesch und Eckhard Frahm die meisten Stimmen. Beide gehen in die Verlängerung. Sie treten am Sonntag, 15. Juni, zur Stichwahl um die Nachfolge von Amtsinhaber Walter Nussel an, der im August in den Ruhestand geht.

In Trittau herrschte Spannung bis zur letzten Sekunde. 23 Stimmen gaben den Ausschlag für Eckhard Frahm. Mit dem Ergebnis aus dem letzten der fünf Wahlbezirke schob sich der Einzelbewerber doch noch an der SPD-Kandidatin Katherine Nölling vorbei. Oliver Mesch, Amtsarchivar in der Trittauer Gemeindeverwaltung, lag von Beginn an deutlich vorn und kam auf 38,2 Prozent. Mit dem Duell zwischen Frahm (18,0 Prozent) und Nölling (17,4) hatten die drei anderen Bewerber nichts zu tun. Der von der CDU aufgestellte Rechtsanwalt und ehemalige Bürgervorsteher Thomas Mertens-Ammermann erreichte nur 12,4 Prozent. „Ich hatte fest damit gerechnet, in eine Stichwahl zu kommen“, sagte er.

Sieger in Reinbek und Reinfeld feiern auch den Geburtstag eines Kindes

Dass dies auch der SPD-Kandidatin Katherine Nölling nicht gelang, lag offensichtlich ausgerechnet an dem SPD-Gemeindevertreter Christian Winter: Er trat als Einzelbewerber an und holte 482 Stimmen (11,8 Prozent). Julian Geisler erreichte 2,2 Prozent.

In Reinbek hatten die Sozialdemokraten dagegen Grund zum Jubeln. Ihr Bewerber Björn Warmer, noch Justiziar im Rathaus der Stadt Schwarzenbek, setzte sich mit 53,6 Prozent gegen seinen CDU-Kontrahenten Jürgen Vogt-Zembol (31,3) und den Reinbeker Kita-Leiter Lars Bardua (15,0) durch. „Eigentlich hatte ich mit einer Stichwahl gerechnet“, sagte Warmer. Umso größer war die Freude in der Familie darüber, dass die Geburtstagsfeier von Tochter Marie – sie wurde sieben – nahezu nahtlos in die Siegesfeier für den Vater überging. Warmer übernimmt im September den Chefposten im Rathaus von Axel Bärendorf, der wegen Dauerquerelen mit den Stadtverordneten nicht erneut kandidierte.

Geburtstag eines Kindes und eigener Wahlsieg: Diese unvergessliche Kombination gilt auch für Heiko Gerstmann in Reinfeld. Der SPD-Kandidat, den auch die Grünen unterstützten, setzte sich am 16. Geburtstag von Sohn Hauke mit 56,8 Prozent klar gegen den von der CDU und der Wählergemeinschaft WIR nominierten Andreas Lehmann (43,2 Prozent) durch. Dessen Team war völlig niedergeschlagen, hatte es doch mit einem deutlichen Sieg gerechnet. Gerstmann löst Mitte September Gerhard Horn ab, der nach zwölf Jahren nicht noch mal antrat. „Ich werde zwei Wochen Urlaub nehmen, um mich von Herrn Horn einarbeiten zu lassen“, sagte Gerstmann. Noch arbeitet der Bau- und Wirtschaftsingenieur, der in Reinfeld wohnt, bei den Entsorgungsbetrieben Lübeck.

Große Zustimmung für Amtsinhaber in Ammersbek und Bargteheide

In Ammersbek verlebte Amtsinhaber Horst Ansén einen vergleichsweise ruhigen Abend. Schon nach den ersten Zahlen aus den fünf Wahlbezirken lag er klar vor seinem Herausforderer Lars Theinert, der seine Unterlagen am letzten Tag der Bewerbungsfrist im Rathaus abgegeben hatte. Am Ende strahlte Ansen „über das eindeutige Ergebnis“ von 71,6 Prozent. Nach der jüngsten Kritik an seiner Amtsführung kündigte er an, in den nächsten Monaten die Kommunikation zwischen Verwaltung und Politik verbessern zu wollen. Lars Theinert zieht sich dagegen nach 28,4 Prozent in seinem Last-Minute-Wahlkampf wieder zurück.

Ein noch besseres Ergebnis als sein Kollege Ansén holte Henning Görtz in Bargteheide – der hatte allerdings auch gar keinen Gegenkandidaten. 80,7 Prozent der Wähler stimmten für eine weitere Amtszeit, 19,3 Prozent dagegen. Vor sechs Jahren hatte sich Görtz mit 59,7 Prozent gegen die beiden Kandidatinnen von SPD und Wählergemeinschaft durchgesetzt.