Der Tag eins nach dem Scheitern des Vertrags zwischen der Stadt Ahrensburg und der Kirche war der Tag der Fehlersuche.

Woran hat es gelegen, dass die ursprünglich geplante und politisch mehrheitlich gewollte Unterbringung der Hortkinder im derzeit leer stehenden Gemeindehaus nicht geklappt hat? Alle Beteiligten haben sehr schnell die Fehler gefunden – und zwar auf der jeweils anderen Seite.

Die einen werden beschuldigt, kurz vor der Einigung plötzlich mit neuen Forderungen um die Ecke zu kommen. Den anderen wird vorgeworfen, über so wesentliche Verhandlungsgrundlagen wie einen politischen Beschluss mit Fristsetzung nicht ausreichend informiert zu haben.

So undurchsichtig die Lage im Detail auch ist, so klar ist doch geworden, dass es im Laufe der Verhandlungen teils massive Missverständnisse bis Unzulänglichkeiten in der Kommunikation gegeben hat. Ein Lehrer hätte wohl in diesem Fall zu der Erkenntnis kommen können: Reden ist Silber, Schweigen ist Sechs.

Das Scheitern der Verhandlungen bedeutet aber nicht unbedingt, dass es nur Verlierer gibt. Die Hortkinder werden auch in Containern vorübergehend vernünftig betreut werden können. Und die Kirche wird es vermutlich nicht schwer haben, einen Investor für das Grundstück zu finden, der dort ebenfalls dringend benötigten Wohnraum schaffen könnte.

Am Ende bleibt aber die Erkenntnis, dass (wieder einmal) ein ambitioniertes Projekt in Ahrensburg nicht so vernünftig zu Ende gebracht wurde, wie man es sich wünschen würde – und wie es sowohl die Stadt als auch die Kirche dringend nötig hätten, um als verlässlicher Verhandlungspartner ernst genommen zu werden.