Kraniche sind dieses Jahr durch die frühlingshaften Temperaturen auch rund zwei Wochen früher als üblich im Norden und damit auch in Stormarn angekommen – wenn sie überhaupt weg waren.

Normalerweise kommen die Zugvögel, die in der kalten Jahreszeit im Süden rasten, erst zwischen Mitte März und Anfang April zurück. „Viele Paare haben sich aber bei dem milden Winter gar nicht erst die Mühe gemacht, in den Süden zu fliegen“, sagt Sabine Reichle von der Naturschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF) in Mölln.

In Stormarn brüten um die 45 Paare. Einige haben auch schon Junge. „In dieser Phase sind die Vögel nicht so gut zu beobachten wie in der Paarungszeit, weil sie ihre Jungen so unauffällig wie möglich durchbringen wollen, bis sie flügge sind“, sagt Reichle. Solange die Jungtiere nicht fliegen können, ist das Risiko, dass sie umkommen, noch groß.

In den vergangenen 45 Jahren ist die Zahl der Kraniche durch besondere Schutzmaßnahmen wie Wiedervernässung ehemaliger Feuchtgebiete in vielen Kreisen Schleswig-Holsteins – unter anderem in Stormarn – stark gestiegen. Der Kranich sei die Leitart für Feuchtgebiete. „Wo er brütet, haben auch andere Tierarten eine Chance, sich anzusiedeln“, sagt die WWF-Fachreferentin für Naturschutz. Die Vögel können 20 Jahre alt werden.