Viele Ahrensburger wünschen sich ein Kino. Die Politik findet’s gut, die Verwaltung auch.

Und doch schauen die Bewohner der Schlossstadt, wenn es um die neuesten Blockbuster geht, seit 2006 in die Röhre – oder besser: in den Lichtspielhäusern der Nachbarstädte vorbei. Dass es trotz einiger Versuche, Ideen und Konzepte kein Kino in der 31.000-Einwohner-Stadt gibt, hat es viele Gründe. Nicht alle haben mit dem finanziellen Risiko zu tun, das ein Investor zweifelsohne eingehen würde.

Denn Ahrensburg ist nicht mit anderen Mittelstädten (20.000 bis 100.000 Einwohner) zu vergleichen. In diesen Städten muss ein Kinobetreiber nicht mit einer solchen Konkurrenz kämpfen, gegen die er sich in Ahrensburg durchsetzen müsste. Die Stadt liegt wenige Kilometer vom Stadtrand einer Metropole entfernt. 20 Minuten dauert die Zugfahrt von Ahrensburg ins Hamburger Stadtzentrum, das mit zahlreichen Angeboten die Menschen des Umlands anzieht.

Auf der anderen Seite könnte sich Ahrensburg mit einem Kino von Hamburg emanzipieren und ein Betreiber mit dem richtigen Konzept erfolgreich sein. Und gleichsam würde ein Kino auch Ahrensburg und die anderen kulturellen Angebote, die es bereits in der Schlossstadt gibt, aufwerten. Denn je mehr Ahrensburg seinen Bürgern bietet, umso eher werden sie sich den Weg nach Hamburg sparen. Und sie werden bemerken, dass das sogar eine gute Idee ist – ganz einfach weil es möglich ist, hier ins Kino, Restaurant oder zum Konzert zu gehen.