Besucher der Frühlingsmesse in Tremsbüttel schauen sich vor schöner Schlosskulisse die neuesten Gartentrends an

Tremsbüttel. Frühling. Das Wetter ist gut. Landlust hat die Menschen gepackt. Zu Tausenden sind sie am Wochenende zur gleichnamigen Messe am Tremsbütteler Schloss gekommen. Die Sonne lässt die Auslagen der 140 Aussteller in bestem Licht erscheinen. Viele Besucher drängen sich um die verschiedenen Stände, an denen vom neuesten Rasenmähermodell über Kräuter und Stauden bis hin zu Gartendekoration alles rund um das heimische Grün angeboten wird.

Kerstin Stoffers aus Kayhude zum Beispiel präsentiert an ihrem Stand „Meyer’s Grün“ jede Menge bunte Blumen wie Geranien, Petunien und Margeriten sowie andere Zierpflanzen. „Im Trend liegen dieses Jahr vor allem Formgehölze und Gartenbonsais“, sagt Ausstellerin Stoffers. Zudem seien Stiefmütterchen, Hornveilchen und provenzalische Kräuter momentan besonders gefragt. Davon habe sie bisher am meisten verkauft.

Wer sich – wie Familie Bernitt aus Norderstedt – bereits mit Blumen eingedeckt hat, spaziert Eis schleckend am Tremsbütteler Schloss entlang und genießt die Sonne. Susanne und Tim Bernitt sind mit ihren zwei Jahre alten Zwillingen Carlotta und Jasper zur Messe gekommen. „Wir gestalten gerade unseren Garten um. Die Kinder sollen einen eigenen Spielbereich bekommen. Wir holen uns hier Anregungen“, sagt Susanne Bernitt. Die gelernte Bankkauffrau hat sich eine Veilchen-Staude für ihr neues Beet gekauft. Eine einzige reiche aus, sagt sie. „Die breitet sich von selbst aus. Es ist nur ein wenig Geduld nötig.“

Etwas weniger blumig geht es einige Meter weiter zu, wo die neueste Generation von Mährobotern über den akkurat geschnittenen Ausstellungsrasen fährt. „Die jüngsten Modelle haben eine Wachstumserkennung und sind mit GPS ausgestattet“, sagt Fachmann Thomas Kirchner. Der Mäher erkenne also, wo noch Mähbedarf ist und an welchen Stellen er nicht mehr zu schnippeln braucht. „Gibt es ein Problem, schickt der Mähroboter außerdem eine SMS an die Servicestelle, die den Besitzer dann informiert.“ Und überhaupt kann dieser Mähroboter fast alles. Ach, hier schlagen Männerherzen höher. Oder besser Jungenherzen. Denn die aufgeregten Standbesucher Tobias und Niclas Funke aus Siebenbäumen, die stolz auf den größten fahrbaren Rasenmähern Probe sitzen, sind gerade mal fünf und sechs Jahre alt. Opa Hans-Joachim prüft das Gefährt zwar nicht so intensiv wie seine Enkel. Interessiert ist er aber schon. „Mein Sohn liebt große Maschinen. Und sein Rasenmäher ist schon alt und kaputt“, sagt der Rentner, der mit seiner Frau Monika aus Berlin zu Besuch ist. Tobias und Niclas hätten jedenfalls nichts gegen einen neuen Riesenrasenmäher – auch wenn ihre Füße noch nicht bis an die Pedale heranreichen.

Ein anderer Männermagnet steht nebenan bei Jürgen Siekmann. Er verkauft Grillkamine aus Edelstahl. „Das ist ein echter Hingucker im Garten“, sagt der Aussteller. Der Kamin sei vielseitig. Ein nobles Lagerfeuer zu entzünden sei damit ebenso möglich wie im Sommer zu grillen oder zu kochen. Oder im Winter Glühwein zu erhitzen. Das lässt Alfred Burgard aufhorchen. Der Unternehmer sucht noch nach einem Wärmespender für seine 22 Quadratmeter große Dachterrasse. „Ein ordentliches Barbecue gehört natürlich auch dazu. Wo soll ich sonst mein Steak grillen?“, sagt der Hamburger, der seinen Messebummel mit seinem Hund Gino bestreitet.

Weg vom Edelgrill hin zur nicht weniger luxuriösen Whirlpoolabteilung. Die Pools, die hier verkauft werden, haben nichts mit den Kunststoffwannen aus dem Baumarkt zu tun. „Diese Exemplare bestehen aus 25 Schichten Schaumstoff und sind leicht, formstabil und energieeffizient“, sagt Michael Mayer. Lederoptik und Holzumrandung sorgen für ein nobles Erscheinungsbild. Vor der mit Champagnerflasche und Gläsern dekorierten Luxuswanne stehen Ben Wartenberg, 20, und Maurice Brey, 19. Die beiden stellen sich vor, wie der Pool in ihrer künftigen Wohnung aussehen könnte. „Das ist ein Traum, den wir uns irgendwann mal erfüllen“, sagt Wartenberg, der gerade eine Ausbildung zum Erzieher macht. Und sein Freund Maurice Brey ergänzt: „Erst einmal müssen wir eine geeignete Wohnung finden.“ Auf einem großen Balkon würden die beiden ihren Pool zur Not auch aufstellen.

Mit Wasser haben die Produkte von Timo Breitmann eigentlich nichts zu tun. Obwohl einige seiner Gartenmöbel mal Fischerboote waren. „Der Fish-Boat-Stil liegt voll im Trend“, sagt der Aussteller, der auch ein Geschäft in Ahrensburg betreibt. Teakholz- und Polyrattanmöbel seien ebenso gefragt. Aber auch die bunten Metallmöbel kommen anscheinend gut an.

Susanne Schichtel aus Lütjensee hat sich jedenfalls ein Set in Grün ausguckt. Die Farbe ist leider nicht vorrätig. Doch zur Probe sitzen kann sie mit ihrer Freundin Daniela Reimann auch auf einem türkisfarbenem Stuhl. „Das fehlt noch in meinem Garten“, sagt Schichtel. Reimanns Hündchen Scotty hüpft ohne Zögern auf Frauchens Schoß und probiert das Möbelstück munter mit aus. Schichtel: „Wir sind eigentlich nur zum Bummeln hergekommen. Aber ich lasse mich gern inspirieren.“