Bilder vom einsamen Sterben in Pflegeheimen schockieren. Sie machen traurig. Und sie machen Angst vor dem, was auf jeden unweigerlich zukommt: das Sterben.

Mit Würde hat das nicht viel zu tun. Soll das Leben wirklich so zu Ende gehen? Die Pflegekräfte trifft dabei die geringste Schuld. Sie ackern in Schichtdiensten und leisten das Menschenmögliche, und das bei oft miserabler Bezahlung.

Es ist ein Segen, dass es Einrichtungen wie das Palliativnetz Travebogen gibt, die sich zum Ziel gesetzt haben, das Sterben nach Hause zu holen – auf eine würdevolle Weise, die Schmerzen lindert und die Lebensqualität und Eigenständigkeit bis zum Schluss zu bewahren hilft. Und die vor allem auch die Angehörigen begleitet. Das ist wichtig. Denn den Tod ins Haus zu lassen erfordert Mut. Ohne Beistand geht es nicht. Aber das muss und darf auch nicht nur eine Frage des ehrenamtlichen Engagements sein.

Es gibt einen gesetzlichen Anspruch auf eine ambulante Rund-um-die-Uhr-Betreuung todkranker Menschen in den eigenen vier Wänden. Die Kassen zahlen. Und das ist nicht nur ein Segen. Das ist eine notwendige politische Entscheidung. Würdevolles Sterben ist auch eine Frage des Geldes. Nur: Viele ahnen nichts von der Hilfe. Nicht einmal alle Hausärzte. Mit der Außenstelle des Palliativnetzes in Bargteheide wird dieses Angebot jetzt sichtbar und zeigt, dass es anders geht, wenn der Tod zum Leben gehört und nach Hause geholt wird.