Der Aufschrei ist vielerorts groß, wenn Straßen ausgebaut und die Anlieger kräftig zur Kasse gebeten werden.

In Stormarn gibt es genug Beispiele. Da wäre die Glinder Mühlenstraße. Da gibt es auch das Beispiel Reinbek, wo am Cronsberg und in der Rosenstraße gebaggert wurde. Manch ein Grundeigentümer ist mit mehreren Tausend Euro dabei. Das schmerzt. Hinzu kommt: Nicht jeder ist in der Lage, solche Beträge problemlos zu schultern.

Dass von Betroffenen immer wieder die Frage nach Gerechtigkeit gestellt wird, ist nachvollziehbar. Schließlich werden die Straßen und Gehwege vor der eigenen Haustür nicht nur von ihnen allein genutzt, sondern von zahlreichen Bürgern und auch Auswärtigen. Und nicht alle Anlieger, die für den Ausbau zahlen, haben auch einen fahrbaren Untersatz, mit dem sie zur Abnutzung des Asphalts beitragen.

So viel ist klar: Für derartige Projekte werden die Menschen auch künftig herangezogen. Dauerhaft kalkulierbare und für alle finanziell verkraftbare Beiträge wären jedoch sinnvoller. Und es wäre solidarisch, die Kosten auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Dass es geht, beweisen unter anderem Kommunen in Rheinland-Pfalz, die eine wiederkehrende Umlage eingeführt haben. Nicht nur Reinbeks Politiker sollten die Möglichkeit nutzen, die das Kommunalabgabengesetz seit einigen Jahren bietet. Eine Modernisierung des Systems ist fällig. Spätestens, wenn das Bundesverfassungsgericht letzte Details geklärt hat.