Ein leerer Marktplatz kann ein besonders trostloser Anblick sein – der lebendige Kontrast dazu ist ein dicht bestückter Wochenmarkt, auf dem reges Treiben herrscht. I

n der Stadt Glinde sind beide Bilder wohlbekannt. Wobei das schönere an Farbigkeit zu verlieren droht. Der Wochenmarkt leidet darunter, dass ihm über die Jahre einzelne Aussteller abhanden gekommen sind. Noch ist es kein chronischer Schwund, doch es ist unübersehbar, dass der Markt insbesondere an seinen Rändern Lücken aufweist und ein wenig ausfranst.

Für Glindes Verwaltung bedeutet das finanzielle Einbußen. Die Unterdeckung soll durch eine gerade von der Stadtvertretung beschlossene Gebührenerhöhung ausgeglichen werden. Händler und auch die CDU-Fraktion kritisieren dies als die falsche Maßnahme. Sie befürchten, dass höhere Gebühren weitere Beschicker vertreiben werden und der Markt weiter an Attraktivität verliert.

Bürgermeister Rainhard Zug weiß, dass ein Markt Fülle und Vielfalt benötigt. Seine Möglichkeiten sind allerdings begrenzt. Einerseits muss er die Wirtschaftlichkeit des Ganzen sichern, andererseits soll er Impulse geben, um dieses Handels-Biotop lebendig zu erhalten. Der Schlüssel ist eine kooperative Lösung, in der jeder Beteiligte auch die Zwänge des anderen im Blick haben muss. Wo wäre so etwas besser zu lösen als auf einem Markt, dem Sinnbild für das Miteinander in einem Gemeinwesen?