Die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker im Oldesloer Bau- und Planungsausschuss stehen vor einer schwierigen Aufgabe.

Sollen sie den Bebauungsplan für ein Einkaufszentrum auf dem Gelände des ehemaligen Postgebäudes rein sachlich betrachten und nur die Fakten abwägen? Oder sollen sie auch persönliche Überzeugungen einfließen lassen? Sicher wäre eine Abstimmung möglich gewesen, da dem Bebauungsplan rechtlich nichts im Weg steht.

Aber einige Politiker hörten auf ihren Bauch. Oder vielmehr auf ihre Bauchschmerzen. Die nämlich haben einige bei dem Gedanken daran, welche Folgen ihre Entscheidung für einen Bio-Supermarkt haben könnte: Gefährdete Existenzen, Verdrängungseffekte, Kundenschwund.

Eine Ausschusssitzung ist nicht der richtige Rahmen für eine Diskussion über Ängste und persönliche Meinungen, Wenns und Abers. Deshalb ist die Sondersitzung eine gute Idee. Eine Entscheidung sollte immer genau abgewogen und begründet werden. Die Bürger erwarten, dass sich die gewählten Vertreter in sie hineinversetzen, ihre Interessen wahrnehmen und dann auch durchsetzen.

Die Befürchtungen an dieser Stelle einfach abzutun, ja selbst sie nur zurückzuhalten, ist falsch. Selbst wenn Ort und Zeit nicht allen passen, manchmal muss einfach gesagt werden, was einem Bauchschmerzen macht. Denn auch in der Politik dürfen Gefühle eine Rolle spielen.