Beherrschende Themen beim Neujahrsempfang im Rathaus waren der Denkmalschutz und die neue Entwicklung rund um die S-Bahn

Ahrensburg. Wenn’s in der Politik nicht immer nach Wunsch läuft, dann hilft Humor. Das dachten sich wohl die Herren und Damen beim traditionellen Neujahrsempfang der CDU im Ahrensburger Rathaus. Und das funktionierte trotz der neuen Diskussion um die S-Bahn-Linie 4 (wir berichteten), die auch Ehrengast Norbert Brackmann, CDU-Mitglied des Bundestages, in seiner Rede thematisierte.

Ein Beispiel? Am Ende des Abends drehte Bürgermeister Michael Sarach (SPD) eine Mandarine in der Hand. „Ein Geschenk von dem Stadtverordneten Tobias Koch“, sagte der Hausherr, grinste tapfer und zeigte die Frucht, die in Papier eingewickelt ist. „Saftsack“ steht drauf. Die Mandarine hatte CDU-Mann Koch zuvor von der Gastgeberin und CDU-Vorsitzenden Renate Tangermann bekommen, ie auch die übrigen Ehrengäste des Abends: Claus Brandt, Chef der Kreis-CDU, Norbert Brackmann und SPD-Landrat Klaus Plöger.

Und die hatte es eigentlich gut gemeint. „Die Herren sollen gesund bleiben.“ sagte sie. „Auch um die Herausforderungen zu meistern.“ Aus Sicht der CDU stehen davon einige an. Um die ging es auch in erster Linie bei den Reden von Brackmann, Brandt, Koch und Plöger. Es sind die Streitthemen, die auch schon in 2013 auf der Agenda standen: Der Finanzausgleich, der die Kommunen im Kreis stärker belasten wird, und die geplante Unterschutzstellung des Ahrensburger Rathauses durch die Denkmalbehörde in Kiel, welche die CDU vehement zu verhindern versucht.

Deutlich vernehmbare Reaktionen der Besucher verursachte die Entwicklung in Sachen S 4, über die das Abendblatt berichtete. Der Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann klärte in seiner Rede auf, dass der Bau der S 4 von Hamburg nach Bad Oldesloe bedroht ist – eine Nachricht, welche die Besucher, auch Claus Brandt und Tobias Koch völlig überraschend traf. Sie beherrschte im Anschluss an die Reden die Gespräche der CDU-Mitglieder und Gäste, die fast einhellig Brackmanns Meinung folgten: „Die S4 ist wichtig für Menschen und Wirtschaft in der Region. Es lohnt sich für sie zu kämpfen.“