Das katholische Krankenhaus St. Adolf-Stift in Reinbek ist im Elisabeth Vinzenz Verbund aufgegangen.

Mit 2600 Betten in acht Kliniken und mit rund 6000 Beschäftigten zählt er fortan zu den zehn größten christlichen Krankenhausträgern in Deutschland. Und er will noch weiter wachsen. Eine durchweg positive Nachricht.

Trotzdem hat sich unter den Beschäftigten zunächst Skepsis breitgemacht hat, und das kommt nicht von ungefähr: Fusion, Synergieeffekte, das Streben nach immer größeren Organisationseinheiten – das sind Schlagworte, die Angst machen. Weil die Erfahrung lehrt, dass sie eigentlich immer mit Personalabbau und anderen Einsparungen verbunden sind.

In Reinbek soll gerade dieses Szenario nicht eintreten, versichert der als außerordentlich integer geltende Verwaltungschef Lothar Obst. Strukturelle Veränderungen innerhalb der katholischen Kirche machten die Neuorganisation schlicht notwendig. Und sofern etwa günstigere Konditionen im Einkauf und die Möglichkeit leichterer Wissenstransfers Wirkungen dieses Zusammenschlusses sind, so tut das keinem weh, sondern ist – ganz im Gegenteil – äußerst positiv.

Leider mögen sich offenbar nur Unternehmen, die nicht ausschließlich gewinnorientiert arbeiten, eine solche Fusionskultur leisten. Auf der anderen Seite sind zuletzt auch kirchliche Träger durch einen allzu unsozialen Umgang mit ihren Mitarbeitern aufgefallen. Deshalb gilt auch in Reinbek: Was die ermutigenden Worte wert sind, wird sich erst in Zukunft zeigen.