Sie ist von Haus aus Juristin. Sich für Frauen oder berufstätige Eltern zu engagieren, stand überhaupt nicht auf ihrem Plan.

Nach dem ersten Staatsexamen ging Birte Kruse-Gobrecht in die Selbstständigkeit, machte Marketing und Firmenmanagement. Zurück in die Juristerei? Nein. Wegzugehen, um irgendwo einen Referendariatsplatz zu ergattern, war für sie als Mutter familiär nicht vorstellbar – während die Kommilitonen schon alle in den Positionen waren, wo sie ursprünglich mal hin wollte.

„Da ging das schon los“, sagt die Tremsbüttelerin, die sich heute professionell dem Thema Beruf und Familie widmet, als Kreisgleichstellungsbeauftragte – und als Geschäftsführerin der Initiative Beruf und Familie. Sie hat die Wirtschaft überzeugt, dass familienfreundliche Betriebe einen Wettbewerbsvorteil haben. 35 Unternehmen und auch Städte wie Ahrensburg oder Bargteheide sind schon Mitglieder. Sie lassen es sich etwas kosten, dass ihre Beschäftigen Arbeit und Kinder mit Hilfe des Netzwerk-Angebotes besser vereinbaren können. Und das will etwas heißen, denn Unternehmer investieren in die Zukunft.

Sie habe es nie bedauert, sich für ihre Kinder und damit für einen anderen beruflichen Weg entschieden zu haben. Wer sich anschaut, mit welcher Kompetenz und Leidenschaft die 44-Jährige das Netzwerk weiter ausbaut, glaubt ihr das aufs Wort. Dass es funktioniert, hat damit zu tun, dass sie als Mutter und als ehemalige Selbstständige weiß, um was es geht. Sie hat ein Rund-um-Paket für gestresste Eltern und zugleich ein Projekt zur Sicherung des Wirtschaftstandortes Stormarn geschaffen. Hut ab!