Großhansdorf will Alleinbesitzer des Parks Manhagen werden. Kreis bietet seinen Anteil für symbolischen Preis an

Großhansdorf. Ein hübsches Stück Land ist es. Alte Bäume strecken sich in den Himmel, in der Mitte ruht der große See: eine grüne Idylle in bester Lage in der Gemeinde Großhansdorf. Drei Eigentümer teilen sich derzeit den Park Manhagen. Vier Sechstel hält der Kreis Stormarn, die Stadt Ahrensburg und die Gemeinde Großhansdorf besitzen jeweils ein Sechstel. Das könnte sich nun ändern. Der Kreis Stormarn will seinen Anteil an die Gemeinde Großhansdorf verkaufen – für einen Euro. Das Schnäppchengeschäft könnte den Neustart für das Wunschprojekt des Gemeindebürgermeisters Janhinnerk Voß einleiten: Den Bau eines Restaurants mit Gästezimmern auf dem Grundstück des alten Parkhotels.

Gemeinde sucht Investor für Restaurant mit Gästezimmern

Hochzeiten, Konfirmationen oder Geburtstage, fast alle älteren Bewohner der 9000-Einwohner-Gemeinde sowie viele Stormarner aus der Umgebung haben in dem Hotel im Park Manhagen große und bedeutende Feste ausgerichtet oder mitgefeiert. Voß: „Die Erinnerungen an diese Feste wecken bei vielen Menschen Emotionen. Es wäre schön, wenn dort bald wieder gefeiert werden könnte.“ Seit dem Abriss des Gebäudes im Jahr 1978 gab es vor allem nach der Jahrtausendwende mehrere Versuche der Gemeinde, in Zusammenarbeit mit dem Kreis und der Stadt Ahrensburg, wieder einen Investor und Gastronomen an den Standort zu locken (wir berichteten). Sie scheiterten alle.

„Das hat mehrere Gründe“, sagt Voß. Unter anderem seien Investoren auch davon abgeschreckt worden, dass sie sich beim Bau auf dem Grundstück inmitten des Park Manhagen mit drei Behörden auseinandersetzen müssten, auch wenn die Gemeinde die Planungshoheit hat. Auch Auflagen erschweren das Projekt. Auf dem Grundstück gilt Naturschutz, Gewässerschutz sowie Wald- und Denkmalschutz. Landrat Klaus Plöger sagt daher: „Es ist besser, wenn Großhansdorf da alle Fäden in der Hand hält. Deswegen würden wir unseren Anteil für einen Euro verkaufen.“

Findet die Verwaltung in Großhansdorf einen Investor, lohnt sich der Verkauf des Grundstückes trotzdem für den Kreis Stormarn. Plöger: „Der Deal ist, dass wir dann nachträglich eine größere Summe bekommen.“ Wie viel, ist unklar. 2006 wollten laut Voß Gemeinde, Stadt und Kreis, das Grundstück für rund eine Million Euro verkaufen.

Bevor die Gemeinde jedoch Bebauungspläne für das 1200Quadratmeter große Grundstück im Park Manhagen erstellen und schließlich einen Investor suchen kann, gibt es noch viel zu tun. Voß: „Es gibt noch zehn bis 20 Details, die wir wegen des Kaufs mit dem Kreis besprechen müssen.“

Auch der Stadt Ahrensburg will Großhansdorf ihren Anteil abkaufen. Der Kaufpreis sollte wie beim Geschäft mit dem Kreis symbolisch sein. Voß: „Will Ahrensburg eine größere Summe, dann müssen wir das Projekt leider begraben. Das Risiko sei zu hoch. Er habe Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach bereits den Kaufwunsch signalisiert, sagt Voß. Gespräche dazu sollen im Frühjahr folgen.

Im Ahrensburger Rathaus scheinen die Verantwortlichen den Großhansdorfer Wünschen allerdings jetzt schon offen gegenüberzustehen. Rathaussprecher Andreas Zimmermann: „Wir begrüßen die Pläne der Gemeinde, den Park mit Gastronomie wieder zu beleben.“ Ein Geschäft wie zwischen Großhansdorf und dem Kreis sei denkbar, sagt Zimmermann.

Im Laufe des Frühjahrs will Voß die Übernahme mit dem Kreis und der Stadt abwickeln. Bis ein Restaurant mit Gästezimmern steht, wie sich der Großhansdorfer Bürgermeister die ideale Bebauung auf dem Grundstück am Seeufer vorstellt, werden „noch Jahre vergehen.“ Auch konkrete Pläne für die Zeit nach dem möglichen Kauf gebe es noch nicht. Voß: „Ich könnte mir aber vorstellen, dass die Gemeinde eine Bauleitplanung erstellt.“

Das alte Hotel im Park brachte Pacht, jetzt gibt es keinen finanziellen Nutzen

Fest steht unterdessen: Verkauft werden soll nur das Grundstück am See, auf dem das alte Parkhotel gestanden hat. Voß: „Der Rest des Parks Manhagen bleibt öffentlich und wird von der Gemeinde unterhalten.“ Bis zum Abriss des alten Parkhotels floss die Pacht des Betreibers in die Gemeindekasse. Dafür übernahm Großhansdorf die Kosten für die Waldpflege. Voß: „Heute stehen wir nur noch in der Pflicht und haben keinen finanziellen Nutzen.“ Erst im November hatte die Gemeinde 70 kranke Bäume für 10.000 Euro fällen lassen. 3000 Euro kamen durch den Holzverkauf wieder in die Gemeindekasse.