Die Männer haben Recht: Kreiswehrführer Gerd Riemann und Ahrensburgs Feuerwehr-Chef Florian Ehrich sind der Meinung, dass Frauen der Freiwilligen Feuerwehr gut zu Gesicht stehen, quasi dringend gebraucht werden. Aus unterschiedlichen Gründen.

Die klassische Rollenteilung, die Riemann voraussetzt, mag antiquiert erscheinen. Sie trifft nur noch auf einen Bruchteil der Familien zu. Doch es gibt sie noch hier und da – in den Städten sowie auch in den ländlichen Regionen. Dass Gerd Riemann sich traut, diese Variante auszusprechen, ist mutig. Setzt er sich doch der Gefahr aus, sich den Unmut berufstätiger und zu recht stolzer Mütter zuzuziehen.

Aber es ist die Aufgabe des Chefs der Stormarner Wehren, Lösungen zu entwickeln und sie auszusprechen. Er muss alles versuchen, um den Bestand der Wehren zu sichern. Denn auch wenn die Mitgliederzahlen im Kreis Stormarn stabil sind, musste kürzlich eine Feuerwehrwache schließen, weil sie zu wenig Mitglieder hatte.

Ebenso richtig ist der Aspekt, den der Ahrensburger Wehrführer Florian Ehrich ins Spiel bringt. Frauen können sich in vielen Fällen besser in andere Menschen einfühlen, sie halten eher zum Trost die Hand eines Unfallopfers oder nehmen einen geschockten Zeugen in den Arm. Denn nicht nur die körperliche Unversehrtheit ist wichtig, sondern auch das seelische Wohlergehen.