Plan sieht zweistöckige Mehrfamilienhäuser auf Biotopfläche an Timmerhorner Teichen vor. Politiker sagen Nein

Ammersbek. Der Eigentümer des Gebiets an den Timmerhorner Teichen hat abermals vorgeschlagen, dort Flächen zu bebauen, auf denen nach dem Willen der Politik keine Häuser errichtet werden dürfen. So sollen nach neuesten Plänen der ASP Projekt Fischteiche GmbH, die am Dienstag im Dorfgemeinschaftshaus vorgestellt wurden, am südwestlichen Ufer des großen Hauptteichs drei jeweils zweistöckige Mehrfamilienhäuser entstehen. Dazu müssten dort Hälterteiche der ehemaligen Fischwirtschaft zugeschüttet werden, wie der Geschäftsführer der Gesellschaft, Tom Schau, sagt. Zudem sollen östlich davon am südlichen Ufer des Teichs fünf Einfamilienhäuser gebaut werden. Die ASP Projekt Fischteiche GmbH ist eine Tochter der Auto-Service-Park-Gesellschaft (ASP), ein Gesellschafter ist der Unternehmer Christoph Kroschke.

Sämtliche Fraktionen außer der FDP sind gegen Bauten am Südwestufer

„Zu diesen Plänen gibt es ein klares Nein von uns“, sagt Christiane Maas, Fraktionschefin der CDU in Ammersbek. Nach ihren Informationen befindet sich im südwestlichen Ufergebiet des Teichs auch das einzige Areal der Gemeinde, indem es noch Feuersalamander gibt. Maas: „Der Investor hat dieses Grundstück als Biotop gekauft, und ein Biotop soll es auch bleiben.“ Das sei auch von Anfang an gesagt worden. Das südliche Areal sei als landwirtschaftliche Nutzfläche ausgewiesen worden.

Die SPD ist nach den Worten ihres Fraktionschefs Jürgen Ehrig aus den gleichen Gründen dagegen, diese beiden Flächen zu bebauen. Ehrig: „Wir halten uns damit an den einstimmigen Beschluss des Bauausschusses.“

Auch Holger Spanehl von der Wählergemeinschaft UAW spricht sich gegen die Errichtung der mehrstöckigen Gebäude aus. Was den Bau der fünf eingeschossigen Einfamilienhäuser anbelange, sei sich die Fraktion aber noch nicht schlüssig. Spanehl: „Grundsätzlich sind wir der Ansicht, zügig mit dem Investor über einen städtebaulichen Vertrag zu verhandeln.“ Angelika Schmidt, die für die Grünen im Umweltausschuss sitzt, ist gegen beide Vorhaben: „ASP und Herrn Schau fällt es schwer, diesen Willen der Politik zu akzeptieren.“ Am liebsten wolle der Investor voranschreiten und die Politik hinterherziehen. Schmidt: „So geht das natürlich nicht.“

Einzig FDP-Fraktionschefin Gabriela Späte ist „grundsätzlich mit allen Vorhaben des Investors einverstanden“, wie sie dem Abendblatt sagt. Späte: „So, wie es war und ist, kann es dort nicht bleiben.“ Deshalb sollte die Politik mutig sein und dort etwas zulassen.

Alle Fraktionen in Ammersbek akzeptieren hingegen den Plan Schaus, nordwestlich des Teichs 20 barrierearm gestaltete Bungalows zu errichten, die nicht die umstehenden Bäume überragen und insbesondere für ältere Bewohner geeignet sind. Spanehl merkte dazu aber an, der Investor könne mit der Evangelischen Stiftung Alsterdorf, der das Grundstück nördlich dieses Areals gehöre, über eine gemeinsame Nutzung sprechen.

Was mit den in der Nähe befindlichen, verfallenden Gebäuden der einstigen Fischwirtschaft passieren soll, ist nach den Worten Schaus noch unklar. Er könne sich vorstellen, sie für einen künftigen Pächter der Anlage herzurichten, der auch die Teiche pflege und entsprechende Räumlichkeiten brauche. Des Weiteren sollen am nördlichen Ufer des Timmerhorner Teichs „Freizeitgrundstücke“ entstehen. Ob diese nur aus Gärten bestehen oder auch mit kleinen Hütten bebaut werden dürfen, konnte Schau gegenüber dem Abendblatt nicht sagen.

Schau betonte, die ASP Projekt Fischteiche GmbH sorge auch für den Hochwasserschutz und saniere die Dämme. „Zudem legen wir einen Wanderweg an und erhalten die Wasserflächen.“ Dazu sollten dort auch Fische ausgesetzt werden. Schau: „Diese Bewirtschaftung soll aber nicht gewerbsmäßig erfolgen, sondern lediglich der Pflege dienen.“ Auch solle dort ein Naturlehrpfad zusammen mit einer Grundschule angelegt werden.

Bürgermeister Ansén betont, dass die Gemeinde die Planungshoheit hat

Gegenwärtig besteht für das Gelände noch eine Veränderungssperre, die die Gemeinde verhängt hat. Sie wird nach den Worten des Ammersbeker Bürgermeisters Horst Ansén um ein Jahr bis Ende 2014 verlängert werden. Diese Zeit solle genutzt werden, um einen neuen B-Plan zu erstellen.

„Wir denken, dass das Konzept ein tragbarer Kompromiss ist“, sagt Schau. Details könnten mit der Gemeinde abgestimmt werden. Sollten die Vorschläge nicht in einen B-Plan einfließen, erwäge er allerdings juristische Schritte. Ansén sagt hingegen, „die Interessen der Gemeinde und des Investors sind so nicht unter einen Hut zu bekommen“. Ammersbek habe auch die Planungshoheit. Ansén: „Es ist Schaus gutes Recht, juristische Schritte zu unternehmen, das sehe ich aber ganz entspannt.“