Dreispurige Strecke der B 404 freigegeben. Anlieger der Umleitung durchs Ortszentrum sind erleichtert

Trittau. Tausende Trittauer atmen auf: Die B 404 ist nach dreieinhalbmonatigen Ausbauarbeiten wieder frei, die Umleitung durch die Gemeinde aufgehoben. Bis zu 14.000 Autos – darunter etwa zwölf Prozent Lastwagen – fahren täglich auf dem Abschnitt der Bundesstraße. Die meisten dieser Fahrzeuge quälten sich in den vergangenen Wochen tagtäglich durch den Trittauer Ortskern. Oft gab es lange Staus, zeitweise ging es nur noch im Schritttempo voran. Das hat jetzt ein Ende.

Noch am Freitagmorgen brachten Arbeiter die letzten Markierungen auf die Straße. „Unser Dank geht an die Menschen in den umliegenden Orten, die die Mehrbelastung in den vergangenen Monaten ertragen haben“, sagte der schleswig-holsteinische Verkehrs-Staatssekretär Frank Nägele bei der Freigabe. Er versprach, dass das Land „bei eventuellen Schäden auf den Umleitungsstrecken kurzfristig helfen wird“. 5,75 Millionen Euro hat der Bund in den dreispurigen Ausbau investiert.

Kunden können die Geschäfte jetzt wieder besser erreichen

„Eigentlich ist eine Autobahn von der Elbe bis nach Kiel das Ziel“, sagte Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. „Die Strecke ist so gebaut, dass sie später einmal eine Hälfte der Autobahn sein kann.“ Zwischen den Anschlussstellen Trittau/Großensee und Trittau/Grande ist die B 404 jetzt dreispurig. Auf dem dreieinhalb Kilometer langen Abschnitt gibt es wechselseitige Überholstreifen.

Trittaus Polizeichef Frank Schümann hofft auf mehr Verkehrssicherheit. Auf der Strecke war es immer wieder zu Unfällen und gefährlichen Situationen gekommen. Schümann: „Das hat sich aber schon mit einem Überholverbot und dem Tempolimit von 70 Kilometern pro Stunde gebessert.“

Im Jahr 2025 wird mit 20.000 Fahrzeugen täglich gerechnet. Bis 2017 soll deshalb auch der nördliche Abschnitt der B404 bis zur A 1 dreispurig ausgebaut werden. Im nächsten Jahr steht zunächst die Erneuerung der Brücke über die Landesstraße 93 (Trittau–Großensee) an. Das Bauwerk kostet knapp 1,7 Millionen Euro, eine Umleitung ist nicht nötig

„Die Freigabe ist auch für uns Geschäftsleute eine tolle Nachricht“, sagt Angelika Voss, Vorsitzende der Gewerbegemeinschaft Trittau (GGT). Die Galeristin ist erfreut, dass die vorhergesagte Bauzeit von dreieinhalb Monaten eingehalten wurde. „Hut ab, wie schnell und gut die Männer gearbeitet haben“, sagt Voss. Sie konnte genau beobachten, dass Arbeiter und Bauleitung häufig in den Abendstunden im Einsatz waren, da sie in der Nähe der Bundesstraße wohnt.

Voll gesperrt war aber auch der Abschnitt zwischen den Anschlussstellen Trittau/Großensee und Lütjensee/Grönwohld im Norden. Die 1,7 Kilometer haben eine neue Fahrbahndecke bekommen. Um schneller fertig zu werden, hatten sich die Verantwortlichen für die Vollsperrung entschieden.

Erster Abschnitt der Rausdorfer Straße wird noch diesen Monat fertig

Für die Anwohner der Großenseer Straße, der Bahnhof-, Kirchen-, Post- und Vorburgstraße sowie der Hamburger Straße in Trittau kehrt nun wieder etwas mehr Ruhe ein. Darüber freuen sich auch die Geschäftsleute: Ihre Kunden können die Läden jetzt wieder besser anfahren. „Einige haben wegen der Verkehrssituation dann doch den Weg gescheut“, sagt die GGT-Vorsitzende Angelika Voss. Jetzt seien aber alle Läden und Firmen wieder wie gewohnt zu erreichen.

„Schon in den letzten Wochen war es nicht mehr ganz so schlimm“, sagt Arne Petersen, Geschäftsführer des Baumarkts Holländer. Am Anfang sei Trittau „ein einziger Stau“ gewesen. Nach Protesten aus dem Ort war die Ausschilderung der Extra-Umleitung für Lkw verbessert worden. „Und irgendwie haben sich alle mit der Situation arrangiert“, sagt Petersen. Trotzdem sei er froh, dass die Stau-Zeit zu Ende ist: „Der Ausbau musste ja sein, und jetzt haben wir eine schöne B 404.“

Das sieht auch die GGT-Chefin Angelika Voss so. Sie hat aber noch einen Wunsch: „Jetzt fehlt nur noch die Rausdorfer Straße.“ Der erste Abschnitt der maroden Kreisstraße – zeitweise war dort nur Tempo 10 erlaubt – soll Ende des Monats fertig sein. Bürgermeister Walter Nussel ist froh, dieses Projekt noch vor seiner Pensionierung im August 2014 abzuschließen: „Das Geld für den Rest ist auch schon genehmigt, die Arbeiten folgen im Frühjahr.“