Um ihr Mittagessen ausgehändigt zu bekommen, könnten sich Schüler in Ahrensburg bald mit ihren Fingerabdrücken ausweisen.

Auch wenn es sich dabei nicht um den aus der Kriminalistik bekannten, kompletten Abdruck handelt, sondern stattdessen die Position einiger Punkte auf der Fingerkuppe ermittelt wird, stellen sich in diesem Zusammenhang zwei Fragen. Zum Einen: Muss das sein?

Diese Frage beantwortet sich fast von selbst: Natürlich nicht. Die Zeitersparnis dürfte bei den im Schulzentrum ausgegebenen Essensmengen äußerst gering sein. Gut, im Gegensatz zur Chipkarte kann man seinen Fingerabdruck nicht verlieren. Aber vielleicht täten Schüler auch gut daran, zu lernen, auf ihre Karten aufzupassen.

Dennoch sollte die Technik, die die Firma anwendet, nicht verteufelt werden. Die eigenen Daten in Gefahr zu sehen, ist in diesem Zusammenhang übertrieben. Für die gespeicherten Abdrücke hat die Firma ebenso wenig Verwendung wie die Schule – abgesehen von der Essensausgabe.

Doch gibt es noch eine zweite Frage, die man sich stellen sollte, und die sich nicht von selbst beantwortet: Wollen wir das? Viel wichtiger als der konkrete Fall ist die prinzipielle Entscheidung, wie wir mit unseren Daten umgehen wollen. Diese Frage kann nur jeder für sich selbst beantworten.

Sollte das Bezahlsystem in Ahrensburg eingeführt werden, haben Eltern zwischen Fingerprint und Chipkarte die Wahl. Die Entscheidung kann auch über das Mittagessen in der Schulkantine hinaus Antworten geben.