Studenten planen die Entwicklung eines Ortes, den sie nicht kennen. Das klingt zunächst nicht gerade sinnvoll.

Dennoch ist es in Trittau so geschehen, und nicht nur das: Die Verantwortlichen aus der Verwaltung sprechen sogar von einer Win-Win-Situation. Diese Bezeichnung ist auch nicht ganz falsch, denn tatsächlich können die angehenden Stadtplaner aus dem Projekt lernen, und einige Anregungen kann wohl auch die Gemeinde aus den jetzt vorgestellten Entwürfen ziehen.

Auch der vom Bürgermeister gelobte, „unverbrauchte Blick“ der Studenten hat Vorteile, zeigen diese doch Mut zur teilweise radikalen Veränderung im Zentrum des Ortes. Wenn der unverbrauchte Blick aber – wie in einigen Fällen geschehen – dazu führt, dass Ergebnisse entstehen, die nach Einschätzung der Verwaltung „besser nach Berlin als nach Trittau“ passen, kommt der Eindruck auf, dass das Projekt mehr eine Spielerei ist als eine kostengünstige Alternative zum professionellen Planungsbüro.

Um aber tatsächlich eine Win-Win-Situation zu schaffen, von der auch die Gemeinde profitiert, ist es unbedingt nötig, dass die Studenten die Struktur des Ortes kennen. Denn genau darum geht es bei der Stadtplanung: Der Planer entwirft auf Basis seiner Kompetenzen (in diesem Fall dem Studium) ein exakt auf den Ort abgestimmtes Konzept. Solange dafür die Voraussetzungen fehlen, bleibt es bei einer Win-Situation. Maximal.