Was kann Janhinnerk Voß dafür, dass er der einzige Kandidat bei der Bürgermeisterwahl in Großhansdorf war? Nichts. Weder hat er potenzielle Mitbewerber gemeuchelt noch hat er die 9000-Seelen-Gemeinde zur demokratiefreien Zone erklärt. Oder sollte ihm allen Ernstes vorgeworfen werden, dass er seinen Job so gut gemacht hat, dass alle Parteien mit seiner Arbeit zufrieden sind?

Voß kann gar nichts dafür. Die Schuld, wenn es denn überhaupt eine gibt, liegt allenfalls bei den Kritikern, die es nicht geschafft haben, einen Mitbewerber ins Feld zu schicken. Das scheinen auch die meisten Großhansdorfer gedacht zu haben. Sonst hätten sie den Bürgermeister wohl nicht mit mehr als 90 Prozent der abgegebenen Stimmen im Amt bestätigt. Und die Wahlbeteiligung war dabei auch hoch – fraglos auch aufgrund der Bundestagswahl, die gleichzeitig stattfand.

Die Diskussion offenbart nichts weiter als ein Luxusproblem, um das viele Gemeinden Stormarns Großhansdorf beneiden dürften. Denn vielerorts herrscht Streit zwischen Verwaltung und Politik. Oder zumindest ist dort das Verhältnis zwischen diesen Kräften zuweilen angespannt. Wie etwa in Großhansdorfs Nachbarstadt Ahrensburg. Umgekehrt ist es auch nicht ungewöhnlich, dass in kleineren Gemeinden Konsens über einen Kandidaten herrscht. So lange trotzdem Widerspruch und Nein-Stimmen erlaubt sind, hat das der Demokratie auch noch keinen Abbruch getan.