Die Zustände um das Ahrensburger Schloss spiegeln auch das Verhältnis der Bürger zum Wahrzeichen ihrer Stadt wider.

Seit Jahren wird quasi in Nothilfe von der Stadt der Betrieb bezuschusst, anstatt, wie vorgesehen, das Kapital der Stiftung zu erhöhen, aus deren Ertrag der Betrieb eigentlich finanziert werden soll. Nun hat die Stadt noch Zeit, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Und es ist angesichts der momentan niedrigen Zinsen in der Tat nicht falsch, in bleibende Werte wie Immobilien zu investieren.

Andererseits ist es schon beschämend, dass Privatleute und in der recht wohlhabenden Schlossstadt ansässige Unternehmen so wenig Bürgersinn zeigen. Einige tendieren offenbar sogar dazu, Spenden an politische Bedingungen zu knüpfen. Dabei profitieren sie schon jetzt von dem historischen Bau. Er lockt Gäste in die Stadt, die in Restaurants speisen und in Ahrensburger Hotels übernachten. Die auch im Ort einkaufen und Geschäfte abwickeln. Die also Geld in der Schlossstadt lassen. Es gibt also Grund genug, dass auch aus privater und privatwirtschaftlicher Hand der Erhalt und der Betrieb des Wahrzeichens gefördert wird.

Aufgefordert sind dazu auch all jene, die gerne davon sprechen, dass nicht alles dem Staat überlassen werden soll. Aber was soll der Staat, oder in diesem Fall die Stadt, machen, wenn dieser Bürgersinn im eigenen Interesse nicht besteht? Das Wahrzeichen verfallen zu lassen, wäre jedenfalls keine Lösung.