Böse Blicke durch die Windschutzscheibe. Ein Fahrradfahrer, völlig unsichtbar im morgendlichen Nebel und natürlich ohne Licht, steht quer vor einem Audi, dessen Fahrer gerade von seiner Auffahrt auf die Straße einbiegen wollte.

Wie konntest du nur einfach so losfahren, scheinen die funkelnden Augen des Fahrradfahrers zu sagen. Sein Rad hat weder Reflektoren noch eine intakte Beleuchtungsanlage. Fahrradfahrer sind die Guten im Straßenverkehr. Sie verbrennen kein Benzin, sondern nur ihr eigenes Fett. Sie sind freundlich zur Umwelt und zu sich selbst.

Aber Fahrradfahrer sind auch die Schwachen: Jeder kann sich ausmalen, wer bei einem Unfall zwischen einem Fahrrad und Auto das Nachsehen hat. Klar, dass Autofahrer Rücksicht nehmen müssen. Aber auch Radfahrer müssen sich an die Verkehrsregeln halten.

Kein normaler Autofahrer würde auf der Gegenspur fahren. Kaum ein durchschnittlicher Fahrradfahrer schert sich jemals darum, von welcher Seite ihn die bösen Umweltverpester erwarten, sprich die Autofahrer. Die sind es schließlich auch, die an drei Viertel der Unfälle zwischen Rad- und Autofahrern verantwortlich sind. Das sagt der ADFC, der Allgemeine Deutsche Fahrradclub.

Fahrradfahrer sollten sich aus ihrer Opferrolle heraus begeben und ihre Energie dafür nutzen, sich selbst nicht so oft in Gefahr zu bringen. Und die funkelnden Augen in funkelnde Lichtanlagen verwandeln.