Blind vor Wut. Verständlich. Aber es nützt nichts. Die Gegner des Bargteheider Windparks sollten begreifen, dass die Anlagen politisch nicht zu verhindern sind. Es ist ein privilegiertes Bauvorhaben und von der Landesregierung gewollt. Wenn es die Stadt nicht macht, machen es private Investoren. Die scharren schon mit den Hufen und bieten den Eigentümern der Flächen 50 Prozent mehr Gewinnbeteiligung als die Stadt. Die Landwirte haben Maß gehalten im Interesse Bargteheides. Würden private Investoren auch Maß halten?

Es ginge in jedem Fall um Profit. Und Einwohnerversammlungen? Debatten in den Ausschüssen? Das Weiterleiten von Fragen an die Experten? Das wäre vorbei. Genauso wie die Flut von Gutachten. Die Stadt lässt sich das Wohlergehen der Bürger etwas kosten. Deswegen auch die hohen Masten. Sie sind teurer, aber leiser. Und der Ertrag ist größer. Umso besser.

Die Stadt war am Anfang blind oder naiv. Sie dachte: Anfragen kostet nichts. Das war ein Irrtum. Denn einmal die Fläche in Kiel angeboten, gab es kein Zurück mehr. Die Stadt hat aber aus dem Fehler gelernt und macht das Beste daraus. Auch Kritiker sollten die Augen vor der Realität öffnen und für ihre Interessen kämpfen. Das kann nur heißen: Die Stadt muss das Heft in der Hand behalten. Das wäre ein Gewinn für Bargteheide, auch ein finanzieller. Mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit liegt die mittlere Jahresleistung des Windparks bei 21.060 Megawattstunden.