Zwei Architekten haben eine Vision.

So weit, so gewöhnlich; im Fall der Bargfelder Schrotmühle jedoch hat sich gerade aus einer solchen Vision ein Projekt entwickelt, das anderen Dörfern und auch größeren Kommunen als Vorbild dienen kann.

Die Gemeinde selbst hätte die Sanierung des historischen Gebäudes, das seit vielen Jahren eher für die Verwahrlosung des Ortskerns sorgt, finanziell wohl nicht stemmen können. Sie hat aber Bereitschaft gezeigt, sich von einer Vision anstecken zu lassen.

Dass auch das Amt Bargteheide-Land, die Aktivregion Alsterland und das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume das Projekt unterstützen, hat gute Gründe. Arbeitsplätze werden gehalten, das Angebot für Einwohner wird vergrößert, die Arztpraxis barrierefrei auf Vordermann gebracht - und zwar ohne dass die Gemeinde Geld in die Hand nehmen muss.

Privatleute habe sich dafür entschieden, zu investieren. Und zwar nicht nur zu ihrem eigenen Vorteil. Die Sanierung der Mühle ist als Bekenntnis zum Ort zu verstehen. Statt in die Stadt zu ziehen oder "auf der grünen Wiese" neu zu bauen, werden vorhandene Möglichkeiten genutzt. Die Bargfelder Schrotmühle ist ein Beispiel dafür, wie aus der Vision zweier Architekten die Vision einer Region geworden ist - die anderen Gemeinden als Motivation dienen kann und sollte.