Es wird in diesem Land gern gegen Diskriminierung demonstriert. Demonstrativ demonstriert. Etwa gegen Rassismus. Gerne auch gegen die Diskriminierung Homosexueller. Und gegen Altersdiskriminierung? Fehlanzeige. Dabei richtet sich das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz genauso gegen sie wie gegen Benachteiligungen aus Gründen der Rasse, der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung oder der sexuellen Identität.

Und sie ist auch genauso schlimm. Denn oft auch hoch qualifizierten Menschen wird damit eine eigenständige Lebensgrundlage verweigert. Das scheint in dieser Gesellschaft, bei Unternehmen und Politik noch nicht wirklich angekommen zu sein. In einer Phase, in der gern davon geredet wird, wir gut es Deutschland wirtschaftlich gehe, steigt die Zahl der Arbeitslosen, die 50 Jahre und älter sind, im Jahresvergleich um drei Prozent. Bundesweit steigt die Zahl der Jobsuchenden in diesem Zeitraum aber nur um 1,3 Prozent. Da ehrt es Stormarn schon fast, dass hier die Zahl der älteren Arbeitslosen gleich blieb.

Dennoch: Es ist dringend Zeit, stärker gegen Altersdiskriminierung vorzugehen. Abgesehen von der ethischen Problematik verursacht sie mit der Altersarmut auch gewaltige soziale Probleme. Dabei sind in einer alternden Gesellschaft über 50-Jährige nicht nur in der Lage, sondern mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung auch notwendig, um die Herausforderungen des Landes meistern zu können.