Der 775. Geburtstag ist ein guter Grund für ein großes Fest. 2400 Schüler der Sachsenwaldschule bilden das Stadtwappen

Reinbek . 2400 rote und weiße Schirmmützen, die das Reinbeker Wappen bilden - so eröffnet Reinbek heute Mittag das Festwochenende zur 775-Jahrfeier. "Alle Schüler und Lehrer der Reinbeker Schulen kommen auf dem Schulhof des Gymnasiums Sachsenwaldschule zusammen", sagt Elke Güldenstein, Leiterin des Kulturzentrums. "Ich bin gespannt, wie das aussehen wird. Wir haben heute noch einmal die Uhrzeit dem genauen Stand der Sonne angepasst, damit auch alles perfekt ist." Am Donnerstag zeichneten die Lehrer Markierungen auf den Platz und legten eine Plane aus, damit jeder auch genau weiß, wo er zu stehen hat.

"Ein Mörderspektakel", nennt es Bürgermeister Axel Bärendorf. Die Feuerwehr kommt mit der Drehleiter und fotografiert das menschliche Wappen von oben aus luftiger Höhe. Danach gibt es für die Schüler, die so lange still standen, ein Tanzangebot und einen Imbiss.

Schon Donnerstagabend reiste eine achtköpfige Delegation aus der Partnerstadt Kolo an. Axel Bärendorf: "Das ist meiner Meinung nach auch ein Highlight. Ich freue mich, die polnischen Gäste zu dieser tollen Feier begrüßen zu dürfen." Die Jubiläumsfeier ist aufgeteilt auf verschiedene Orte: Gefeiert wird auf dem Sportplatz der Sachsenwaldschule, dem Festplatz in Schönningstedt, dem Awo-Jugendzentrum JUZ an der Ladestraße, dem Jürgen-Rickertsen-Haus, der Nathan-Söderblom-Kirche und am Schloss Reinbek. Der Eintritt zu allen Programmpunkten ist für die Besucher frei.

Ab 19.30 Uhr startet das Treiben auf dem Festplatz in Schönningstedt. "Die Grundschüler laufen gemeinsam ein, mit Stadtteilfahnen. Die werden dann alle vor der Bühne wehen", sagt Bärendorf. Das Bild passe zur Ausstellung "775 Jahre Reinbek - ein langer Weg zur Stadt". Schon seit dem 30. Juni und noch bis Sonntag zeigt die Ausstellung die Entstehung Reinbeks aus den vielen einzelnen Stadtteilen.

Wenn es dunkel ist, um 22.30 Uhr, leuchtet das Reinbeker Jubiläumsfeuerwerk zwischen den Sternen und beendet den Festauftakt. "Der Sonnabend beginnt mit einem rekordverdächtigen Seifenkistenrennen", sagt der Bürgermeister (siehe unten). "Die Damen und Herren werden sich bis aufs Messer bekämpfen." Mit Spaß, verstehe sich. "Schon seit Wochen höre ich mir die Sprüche hier im Haus an. Die haben vorher ordentlich Stimmung gemacht - ich bin sicher, das Rennen wird ein Riesenspaß." Der Bürgermeister empfiehlt, "rechtzeitig in die Nathan-Söderblom-Kirche kommen, wenn dort neun Reinbeker Chöre singen". Einlass zur "Nacht der Chöre" ist ab 18 Uhr. Für alle, die es nicht mehr geschafft haben, einen Platz zu ergattern, wird das Konzert aber auch auf den Täbyplatz übertragen.

Mit einem ökumenischen Gottesdienst startet der Festsonntag auf der Bühne im Schlosshof. Danach, von 12.30 bis 14 Uhr, wird es rot-weiß: Im Schlosspark gibt es das Reinbek-Picknick, in dem möglichst alle in den Stadtfarben erscheinen sollen.

"Neben dem Besuch der Delegierten aus Polen und dem Festabend am heutigen Freitag ist für mich der Poetische Schlosspark am Sonntag ein absoluter Höhepunkt", sagt Bürgermeister Axel Bärendorf. "Besucher können auf dem Mühlenteich Gondel fahren Kinder können auf der Spielmeile toben, ein Theater-Ensemble jagt als Bremer Stadtmusikanten Räuber durch den Park. Außerdem gibt es afrikanisches Trommeln - um nur einige Punkte zu nennen", so der Verwaltungschef.

Dirigent Mike Steurenthaler mit der KlassikPhilharmonie Hamburg beendet das Festwochenende "775 Jahre Reinbek" mit der Wiener Nacht auf der Bühne im Schlosshof.

Bürgermeister Axel Bärendorf sagt: "775 Jahre wird man nur einmal. Ich glaube, das werden wir am Wochenende gebührend feiern, mein Kalender ist auf jeden Fall voll." Deshalb kündigte er auch bereits an: "Danach brauche ich erst einmal drei Tage Urlaub."