Demokratie lebt von Bürgern, die sich informieren, die den Fernsehsessel gegen unbequeme Stühle in einem Sitzungssaal tauschen und die auch mal Störfeuer geben.

Zumal dann, wenn die Verantwortlichen wie im Fall des Bargteheider Windparks sträflich übersehen haben, dass Flughafen-Störfeuer das Projekt gefährden.

In Bargteheide gibt es viele engagierte Bürger. Sie kommen zu den Sitzungen und schreiben Briefe ans Rathaus. Das ist vorbildlich. Das Engagement fällt umso größer aus, je mehr persönliche Interessen betroffen sind. So waren die Bürger im Bargteheider Bauausschuss in Rage, weil sie nicht im Schatten des geplanten Windparks leben wollen. Sie fürchten um ihre Gesundheit und den Wert ihres Grundstücks. Und sie sorgen sich um Bäume und Vögel. Verständlich.

Das eigene Wohlergehen sollte aber gesellschaftliche Belange nicht ausblenden. Der Gedanke des Klimaschutzes wurde mit groben Worten beiseitegeschoben. Und der gegenüber Vögeln und Bäumen eingeforderte Respekt war im Umgang mit den vermeintlichen "Gegnern" nicht zu spüren. Das war gar nicht vorbildlich.

Statt sachlicher Kritik mussten sich Politiker und Rathausmitarbeiter Beleidigungen anhören, hämisches Lachen und böse Unterstellungen. Es gab Fehler bei der bisherigen Planung. Aber wer demokratische Teilnahme so missversteht, der gefährdet konstruktive Mitsprache und Transparenz, die er so lautstark einfordert.