Betreuer fördern eine fröhliches Miteinander von Mädchen und Jungen mit und ohne Handicap

"Es heißt Inklusion, nicht Integration", stellt Ansgar Büter-Menke, 48, zu Beginn des Gespräches klar. Ansgar gehört zu dem Kernteam von Stormini und ist somit eine der wichtigsten Personen in der Zeltstadt. "Inklusion, das bedeutet, dass auch die Kinder mit Förderbedarf - dazu zählt eine körperliche oder geistige Einschränkung - ganz selbstverständlich mit dazugehören. Wir wollen sie nicht integrieren, sie bekommen bei uns keine Sonderstellung.

Jeder ist gleich hier in Stormini, und wer Hilfe braucht, bekommt diese", erklärt das Mitglied des Kernteams. Der Inklusionsgedanke ist einfach: Jeder, egal ob arm oder reich, ob mit oder ohne Behinderung, gehört zum Stormini-Volk dazu. Ansgar erzählt weiter: "Leider werden die Kinder mit einer Behinderung nicht von allen akzeptiert. Manche haben Berührungsängste oder wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. Wir versuchen, den Kindern diese Blockaden zu nehmen und somit ein fröhliches Miteinander zu schaffen."

Die geistig Behinderten nehmen, wie alle anderen Kinder auch, ganz normal am Arbeitsleben teil. Sollte es ihnen doch einmal zu stressig werden, können sie sich während der Arbeitszeiten in die Ruhekota zurückziehen. "Die Ruhekota ist ein Rückzugsort für alle Kinder. Hier halten sich nicht nur behinderte, sondern auch von Kopf- , Bauch- oder Fußschmerzen geplagte Kinder auf", sagt Margit Bittner, 56. Sie gehört zu einer der Betreuerinnen in der Ruhekota und kümmert sich liebevoll um die Kinder. "Die Kota ist ein toller Ort, um Menschen mit und ohne Behinderung zusammenzuführen", erzählt Margit Bittner, "heute waren zwei Mädchen hier, sie sahen Maria und fragten, was mit ihr sei. Ich habe ihnen erzählt, dass Maria eine geistige Behinderung hat. Daraufhin hatten die zwei Mitleid mir Maria, doch ich erklärte ihnen, dass es dem Mädchen gut ginge und sie ein herzensguter Mensch ist, der viel Spaß am Leben hat."

Die Idee, auch geistig behinderte Kinder in Stormini aufzunehmen, kam vor einem Jahr. Momentan gibt es dort sechs Kinder mit Down-Syndrom. Sie alle leben gemeinsam in den Zelten. Es gibt kein extra Zelt für die gehandicapten Kinder. So versuchen die Betreuer eine Verfremdung oder Ausgrenzung auszuschließen. Jungen und Mädchen mit Down-Syndrom sind, da sind sich Ansgar Büter-Menke und Margit Bittner einig, sehr offene Kinder, die keine Vorurteile haben und mit dem Herzen sehen. Das Projekt Inklusion war und ist ein voller Erfolg, der auf jeden Fall in den nächsten Jahren weitergeführt werden soll.